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Lexikon 1920 bis 1945

A - Z 

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit wird dieser Bereich – je nach verfügbaren Arbeitskapazitäten - kontinuierlich ausgebaut.

A

Adolf-Hitler-Schule

Die Adolf-Hitler-Schulen waren Schulen, in denen der Führernachwuchs der NSDAP herausgebildet werden sollte. Die Schulen waren sechsklassige Oberstufen-Internatsschulen für das 7. bis 12. Schuljahr. Besuchen sollten sie mindestens 12jährige Jungen die sich im Deutschen Jungvolk (HJ) bewährt hatten und ihre „Reinrassigkeit“ nachweisen konnten. Wenn die Schüler die Adolf-Hitler-Schule absolviert hatten, konnten sie auf weiterführende Schulen gehen (z.B. Ordensschulen), um später Funktionäre in der Partei zu werden. Ab 1942 allerdings erst galt der Abschluss als Abitur.

Die ersten Adolf-Hitler-Schulen wurden 1937 eingerichtet. Zuerst gab es 10, später 12 Schulen. Bis 1941 waren sie alle in den Ordensburgen Krössinsee und Sonthofen untergebracht. In Abgrenzung zu den staatlichen Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napola) erhielten die Adolf-Hitler-Schulen 1941 die Bezeichnung „Reichsschulen“.

Alle Erzieher kamen aus den Reihen der Hitlerjugend, die damit einen großen Einfluss auf die praktische Schularbeit ausübte. Auch hier wurde die Methode des „Jugend führt Jugend“ angewandt. Alle Fächer waren mit Elementen der nationalsozialistischen Ideologie überfrachtet. Darüber hinaus erhielten die Schüler eine sportliche und vormilitärische Ausbildung, um sie auf ihre spätere Rolle als Soldaten vorzubereiten. Jedes eigenständige Denken oder gar Kritik wurde im Ansatz unterdrückt.

Die Adolf-Hitler-Schulen konnten nie den Erfolg vorweisen, den sie sich auf die Fahne geschrieben hatten. Es gab keine verbindlichen einheitlichen Lehrpläne und die Erzieher bewiesen kaum Sachkenntnisse. Somit gehörten die Adolf-Hitler-Schulen auch im pädagogischen Bereich in die Kategorie der gescheiterten Experimente.

Affe

"Affe" ist in der Soldatensprache die Bezeichnung für einen Tornister oder Rucksack.


Gerade im "jugendbewegten" Zusammenhang - gleichgültig ob in der konfessionellen, der bündischen oder der NS-Jugend - mit ausgedehnten Wanderungen und Zeltlagern kam dem "Affen" als Symbol eine erhebliche Bedeutung zu. Voll bepackt und mit Zudecke "gekrönt" war er Sinnbild freien Jugendlebens.

Affidavit

Aus dem Lateinischen („er hat bezeugt") abgeleiteter Begriff. Bürgschaftserklärung eine Bürgers des Ziellandes, im Zweifelsfall für den Unterhalt des Einwanderers aufzukommen. Die USA verlangten von Einwanderern ein Affidavit, das damit für europäische Juden während des nationalsozialistischen Regimes zum begehrten Dokument wurde.

Aktion "Briefe an die Front"

Mit verschiedenen Maßnahmen versuchten die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs, die Verbindung zwischen Front und Heimat aufrecht zu erhalten. 

 

Dazu gehörte auch die Aktion „Briefe an die Front", bei der insbesondere junge Frauen dazu aufgefordert wurden, Briefe an ihnen unbekannte Soldaten zu schreiben. Die daraus entstehenden Verbindungen sollten Motivation und Moral der Soldaten stärken.

Alliierte

Die Kriegsgegner Deutschlands und die an ihrer Seite kämpfenden Staaten hießen im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg Alliierte (Verbündete). Im Zweiten Weltkrieg waren dies insbesondere die „Großen Drei": Großbritannien, die USA und die Sowjetunion, die im Rahmen von Konferenzen bereits während des Krieges die Kapitulationsbedingungen sowie die Nachkriegsordnung in Deutschland diskutierten. Nach Kriegsende wurde Frankreich noch in den Kreis der Siegermächte aufgenommen.

Alliierte Flugblätter

Während des Zweiten Weltkriegs warfen die Alliierten Flugblätter aus Flugzeugen ab. Die Flugblätter sollten dazu dienen, die deutsche Bevölkerung aufzuklären, aber auch zu demoralisieren oder eine Stimmung gegen die Nationalsozialisten herzustellen. Solche Flugblätter sollten nach Auffinden bei Partei- oder öffentlichen Verwaltungsstellen abgegeben werden. Für viele - v.a. Jugendliche - entwickelte sich hieraus aber auch das Hobby des Flugblättersammelns.

Die Alliierten warfen über Köln auch gefälschte Lebensmittelkarten ab. Die Benutzung dieser Karten war streng verboten; die Nationalsozialisten drohten bei Zuwiderhandlung mit der Todesstrafe.

Alter Kämpfer

Als "Alte Kämpfer" bezeichneten die Nationalsozialisten Parteimitglieder, die eine Mitgliedsnummer unter 300.000 hatten, also vor dem 30.1.1933 der NSDAP beigetreten waren. Die Elite in dieser Parteielite war die "Alte Garde", die Mitglieder mit den Nummern unter 100.000. Die Mitgliedsnummer 100.000 wurde etwa 1928 vergeben.

"Alte Kämpfer" wurden nach der Machtübernahme bei der Vergabe von Arbeitsplätzen oder sozialen Vergünstigungen bevorzugt. Am Vorabend des Jahrestages des Hitlerputsches von 1923 traf sich Hitler mit Angehörigen der "Alten Garde" im Münchner Hofbräuhaus.

Amnestiegesetz (1936)

Am 23.04.1936 unterzeichnete Adolf Hitler ein Amnestiegesetz, das Nationalsozialisten, die zu höchstens einem Monat Haft verurteilt worden waren, Straffreiheit gewährte. Ein weiteres folgte zwei Jahre später, sodass bis 1938 an die 15.000 Täter ungeachtet der Schwere ihrer Verbrechen begnadigt werden, weil sie „im Übereifer für den nationalsozialistischen Gedanken“ straffällig geworden waren.

Anschluss Österreichs

Obwohl im Versailler Vertrag festgelegt worden war, dass sich beide Länder nie zusammenschließen dürften, marschierte die Wehrmacht in den Morgenstunden des 12. März 1938 auf Befehl Hitlers und unter dem Jubel des Großteils der Bevölkerung in Österreich ein. Auf einer Großkundgebung am Abend des 12. März in Linz sprach Hitler von der „Vorsehung“, die ihm den „Auftrag“ erteilt habe, „meine teure Heimat dem Deutschen Reich wiederzugeben“. Am folgenden Tag wurde das Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich erlassen, wiederum zwei Tage später der Nationalsozialist Arthur Seyß-Inquart zum Reichsstatthalter ernannt. Am 15. März erklärte Hitler dann im Rahmen einer Kundgebung vor mehr als 100.000 begeisterten Menschen auf dem Wiener Heldenplatz, er könne vor der Geschichte „den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich melden“.

Als er tags darauf nach Berlin zurückkehrte, hatten reichsweit sämtliche Schulen zur Feier des Tages unterrichtsfrei. Am 18. März ordnete Hitler schließlich für den 10. April die Durchführung einer Volksabstimmung und die Wahl zum nunmehr „Großdeutschen“ Reichstag an und erklärte am 25. März in Königsberg: „Es wird eine heilige Wahl sein, und ganz Deutschland soll sich dazu bekennen.“ Das tat die Bevölkerung dann auch eindrucksvoll und votierte nach offiziellen Angaben im Reichsgebiet mit 99 Prozent mit „Ja“; in Österreich sollen gar 99,73 Prozent dem „Anschluss“ zugestimmt haben. Die Presse kommentierte den Ausgang der „Wahl“ dementsprechend als „überwältigendes Treuebekenntnis“ für Hitler.

Währenddessen nahm der NS-Terror gegen Regimegegner und die jüdische Bevölkerung in Österreich umgehend brutale Züge an und übertraf anfangs sogar das im Reichsgebiet praktizierte Ausmaß. Zwischen dem 12. und dem 22. März gab es in der neuen „Ostmark“ offiziell 1.742 Festnahmen, wobei die Dunkelziffer um Einiges höher gelegen haben dürfte. Allein in Wien registrierte man 96 Selbstmorde. Sozialdemokraten, Kommunisten und insbesondere Juden blieb zur Rettung oft nur die Flucht.

Antisemitismus

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Bezeichnung für rassistisch-nationalistische Ideologie, die alle negativen Zeiterscheinungen den Juden anlastete. Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg verschärfte sich der Anitsemitismius in Deutschland und verband sich mit der Gegnerschaft zur Weimarer Republik. Zentraler Programmpunkt der NSDAP war ein radikaler Antisemitismus, der die Juden als minderwertige „Gegenrasse" dem Idealtypus des Ariers entgegenstellte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde der Anitisemitismus Regierungsprogramm und Staatsdoktrin in Deutschland. Ab 1933 grenzten die Nationalsozialisten die deutschen Juden immer mehr aus dem öffentlichen Leben aus. Ohne einem konkreten Plan zu folgen, gipfelte diese Politik im Holocaust, d.h. der gezielten Vernichtung des europäischen Judentums.

Appeasementpolitik

Der Begriff Appeasement-Politik (Beschwichtigungspolitik) bezeichnet eine Politik der Zugeständnisse, der Zurückhaltung, der Beschwichtigung und des Entgegenkommens gegenüber Aggressionen zur Vermeidung von Konflikten.

Im engeren Sinne steht der Begriff Appeasementpolitik für die heute negativ bewertete Politik des britischen Premierministers Neville Chamberlain und einer Gruppe britischer Politiker, die 1938 im Münchner Abkommen die Eingliederung des Sudetenlandes, später die Annexion Tschechiens, verbunden mit der Einrichtung des Protektorats Böhmen und Mähren, auf dem Gebiet der damaligen Tschechoslowakei durch das Deutsche Reich toleriert hatten, um einen Krieg in Europa abzuwenden. Chamberlains Amtsvorgänger MacDonald hatte schon auf der Konferenz von Lausanne 1932 die Franzosen gedrängt, den deutschen Forderungen nach einer Revision des Versailler Vertrags nachzugeben, und gilt daher als „Vater" der Appeasement-Politik.

Bereits unmittelbar nach der Machtergreifung entzog sich Adolf Hitler den Beschränkungen die Deutschland durch den Versailler Vertrag auferlegt waren, durch Einleitung der Aufrüstung, Einmarsch ins entmilitarisierte Rheinland und Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Großbritannien zeigte teilweise Verständnis für diese Schritte und war zu Zugeständnissen an Hitler bereit. Das Land befand sich damals in einer schweren Wirtschaftskrise weshalb ihm ein Krieg als unmöglich erschien.

Großbritannien protestierte auch nicht gegen den Anschluss Österreichs, weil es diesen wegen der mangelnden Gegenwehr als interne Angelegenheit des Deutschen Reiches und Österreichs betrachtete. Erst als Hitler die Sudetenkrise herbeiführte und damit drohte, das Sudetenland zu besetzen, schien der Krieg unvermeidlich. Da Großbritannien jedoch immer noch nicht kriegsbereit war schloss es gemeinsam mit Frankreich auf einer internationalen Konferenz in München Ende September 1938 mit Hitler das Münchner Abkommen ab. Dieses erlaubte dem Deutschen Reich die Annexion der sudetendeutschen Gebiete. Großbritannien berief sich dabei vor allem auf das Selbstbestimmungsrechts der Völker, welches den Sudetendeutschen und Österreichern die Möglichkeit geben sollte, dem Deutschen Reich beizutreten wenn sie es selbst wünschten.

„Peace for our time", Chamberlain glaubte, als er aus München zurück kam, den Frieden gesichert zu haben. Aus heutiger Sicht wurde damit der Krieg jedoch nicht verhindert, sondern lediglich um einige Monate aufgeschoben. Nachdem Hitler am 15. März 1939 ohne Rücksprache mit den Garantiemächten des Münchener Abkommens das Protektorat Böhmen und Mähren errichtete, gaben Großbritannien und Frankreich Garantieerklärungen für Rumänien und Polen ab. Nach dem deutschen Angriff am 01. September 1939 auf Polen erklärten die beiden Westmächte aufgrund dieser Garantien Deutschland den Krieg.

Arbeitsmaid (RAD)

Das Gesetz zur Arbeitsdienstpflicht vom 26. Juni 1935 verpflichtete Männer und Frauen zwischen 18 und 25 Jahren zur Ableistung eines Arbeitsdienstes als „Ehrendienst am deutschen Volke". Die jungen Erwachsenen wurden in der Regel nach Schulabschluss oder Lehre zu dem halbjährigen Dienst herangezogen. Sie trugen paramilitärische Uniformen. Arbeitsmaid war die Bezeichnung für eine weibliche Angehörige des Reichsarbeitsdienstes (RAD). Sie leisteten vor allem Hilfsdienste in der Landwirtschaft.

 

Ardennenoffensive

Am 21. Oktober 1944 war Aachen als erste deutsche Großstadt von US-amerikanischen Panzerverbänden erobert worden – ein Ereignis, dem ein hoher symbolischer Wert zukam, denn damit war der angeblich so uneinnehmbare „Westwall“ überwunden. Alliierte Truppen drangen immer weiter vor, so am 02. Dezember in das Saar-Tal, während sich die Wehrmacht am 13. des Monats aus dem Nordelsass zurückzog.

Umso überraschter waren Amerikaner und Briten, als am 16. Dezember mit der Ardennenoffensive der letzte – und vergebliche – Versuch der Wehrmacht begann, den alliierten Ring im Westen zu durchbrechen. Hitlers Plan sah vor, von den unwegsamen Ardennen aus über die Maas vorzustoßen und Brüssel einzunehmen, um anschließend Antwerpen zurückzuerobern.

Nach Anfangserfolgen an der 100 Kilometer breiten Vormarschlinie erlahmte der deutsche Vorstoß aber schnell. Nachdem die Wetterlage ab dem 23. Dezember wieder den Einsatz alliierter Luftstreitkräfte zuließ, erklärte Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt am ersten Weihnachtstag die Offensive für gescheitert. Hitler hingegen lehnte dessen Forderung auf eine Rücknahme der Wehrmachtsverbände auf die Linie des „Westwalls“ ab und forderte, das aussichtslose Unternehmen fortzusetzen, wozu aber sowohl Material als auch Soldaten fehlten.

Von der Landung der Alliierten am 06. Juni 1944 bis Weihnachten waren allein im Westen 800.000 deutsche Soldaten gefangen genommen worden. Am 16. Januar 1945 schlossen sich schließlich britische und US-amerikanische Truppen im Zuge ihrer Gegenoffensive in Ostbelgien zusammen, um die deutschen Truppen bis zum Monatsende wieder auf deren Ausgangsstellung vom Dezember 1944 zurückzudrängen. Die kriegsverlängernde Ardennenoffensive kostete 20.000 deutschen und 30.000 alliierten Soldaten das Leben.

Arier, arisch

Als „Arier" oder „arisch" galten nach nationalsozialistischer Ansicht alle Angehörigen der „nordisch (germanischen) Rasse". Sie wurden auch als „Nichtjuden" bezeichnet.

Aus NS-rassenkundlicher Sicht galt die Bezeichnung „arisch" für die Gesamtheit der im deutschen Volke unter dem bestimmenden Einfluss der „Nordischen Rasse" vereinigten „eigenrassischen" Bestandteile. „Arischer Abstammung" war folglich nur der, der frei von anderen „fremden Rassenerbgut" war. Als fremd galten außer den Juden alle „eingeborenen Rassen" der nicht-europäischen Erdteile sowie die Zigeuner.

Arisierung

Unter dem Schlagwort der „Arisierung" enteigneten die Nazis jüdischen Besitz und Vermögen und schränkten die jüdischen Erwerbstätigkeit massiv ein. Als „Arier" wurden „Angehörige der nordischen Rasse" gesehen, die von den Enteignungen profitierten. Juden galten in Abgrenzung dazu als die Verkörperung der „Nicht-Arier".

Die „Arisierung" erfolgte in drei Phasen:

Von 1933 bis 1937 wurde jüdisches Eigentum ohne rechtliche Grundlage und ohne staatliche Anordnungen eingezogen. Von der Partei inszenierte Boykotte und „Volkszorn" trieben vor allem den Einzelhandel und kleinere bis mittelgroße Betriebe in den Ruin. Viele mussten ihr Eigentum weit unter dem Wert verkaufen. Am schlimmsten betroffen war die jüdische Bevölkerung in Kleinstädten und auf dem Land. Bereits seit 1933 konnten Juden mit dem so genannten „Arierparagraphen" aus dem öffentlichen Dienst und den wichtigsten freien Berufen gedrängt werden.

Jüdische Banken und Industrieunternehmen blieben in dieser ersten Phase weitgehend unbehelligt, da die Regierung das Ziel verfolgte, die marode deutsche Wirtschaft so schnell wie möglich funktionsfähig und damit kriegstauglich zu machen.

Ab 1937/1938 veränderte sich die Situation: Die „Arisierung" wurde vor dem Hintergrund des Vierjahresplans - dem Plan, Deutschland in vier Jahren kriegstauglich zu machen - und des Anschlusses Österreichs von staatlicher Seite systematisiert. Ab April 1938 musste jüdisches Vermögen über 5000 Reichsmark angemeldet werden; der Zugang der jüdischen Bürger zu ihren Bankkonten war somit eingeschränkt. Kurz darauf mussten alle jüdischen Unternehmen registriert werden und die Scheinübertragung auf nichtjüdische Teilhaber wurde unter Strafe gestellt.

Bis April 1938 waren von den 100 000 jüdischen Unternehmen im Deutschen Reich etwa 60 000 „arisiert" worden. Die jüdische Bevölkerung war verarmt und großteils arbeitslos. Eine rettende Auswanderung war für viele finanziell unmöglich geworden.

Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde die „Arisierung" bis zur entschädigungslosen staatlichen Enteignung jüdischen Vermögens radikalisiert. Das Ziel war es, das Reich „judenfrei" zu machen und allen jüdischen Besitz einzuziehen. Die Stillegung der restlichen jüdischen Betriebe wurde beschlossen und die Ausübung praktisch aller Berufe für Juden verboten. Sie verloren bei der Arbeitslosigkeit allen Anspruch auf Rente und Versicherungen. Wertgegenstände und Wertpapiere mussten zu Niedrigpreisen abgegeben werden. Ab 1941 ging das gesamte Vermögen der deportierten und ermordeten Juden auf das Reich über.

Von der „Arisierung" profitierten große Teile der deutschen Bevölkerung. Traditionelle antisemitische Neidaffekte des Mittelstandes verbanden sich mit dem Bestreben, jüdische Konkurrenten auszuschalten oder deren Geschäfte zu übernehmen. Das Reich konnte mit den Enteignungen ihre Feldzüge finanzieren. Zu den großen „Arisierungs"-Gewinnlern gehörte die Großindustrie, vor allem der IG-Farben-Konzern, die Flick-Gruppe und Großbanken.

Artillerie

Mit Artillerie, altfrz. „mit Kriegsgerät ausrüsten", werden sowohl eine Anzahl von Geschützen bezeichnet, als auch die Artillerietruppe selbst, also die jeweils mit diesen Geschützen und Raketenwerfern ausgerüstete Truppengattung der Landstreitkräfte selbst.

Die Artillerie eines Heeres hat die Funktion, die Kampftruppen in allen Gefechtsarten zu unterstützen. Der Begriff, der sich seit dem Mittelalter als Gattungsbegriff für die Kriegsmaschinen durchsetzte, war seit der Erfindung der Feuerwaffen auf die neuen Pulvergeschütze übertragen worden. Seither entwickelten sich Feld-, Fuß- und Festungsartillerie. Grundsätzlich unterscheiden sich in ihren Funktionen noch die „Schießende Artillerie" und die „Aufklärende Artillerie". Die ursprünglich pferdebespannte Artillerie wurde im Zweiten Weltkrieg nun mit motorisierten Zugmaschinen und Selbstfahrlafetten ausgestattet. Seit 1935 gab es in der Luftwaffe die „Flak-Artillerie, ausgerüstet mit Flugabwehrgeschützen, sowie die „Raketen-Artillerie", wie die vor allem bekannt gewordenen „Nebelwerfer" oder die sowjetischen „Stalinorgeln".

Artur Axmann

Artur Axmann (18. Februar 1913 Hagen - 24. Oktober 1996 Berlin)

 

Als überzeugter Nationalsozialist trat Axmann 1931, gerade 18 geworden, der NSDAP bei. Als Jugendlicher hatte er die Berliner Ortsgruppe der Hitlerjugend mitgegründet und sich im NS-Schülerbund engagiert.

 

Als leicht zu lenkender Funktionär der NSDAP übernahm er 1933 verschiedene Ämter in der nationalsozialistischen Jugendführung, so als Leiter des „Berufswettkampfs" und Vorsitzender des Jugendrechtausschusses. 1940 folgte er Baldur v. Schirach im Amt des Reichsjugendleiters, im Jahr darauf nahm er in Russland am Krieg teil, wo er schwer verwundet wurde.

 

Zurückgekehrt setzte er sich aggressiv für den Kriegseinsatz von Jugendlichen ein, so unterstützte er 1943 die Bildung einer SS-Einheit aus 17jährigen an der Westfront und die Heranziehung der Hitlerjugend zur aussichtslosen Verteidigung Berlins in den letzten Kriegstagen.

 

Axmann wurde von den Alliierten im Rahmen der Entnazifizierung als Hauptschuldiger eingestuft.

Assessor(in)

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Assimilation (Judentum)

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Auschwitz (Konzentrationslager)

Das größte Konzentrations- und Vernichtungslager der NS-Zeit, in dem etwa 1,5 Millionen Menschen umgebracht wurden.

Im April 1940 ordnete der Reichsführer-SS Heinrich Himmler an, nahe der Stadt Oswiecim im polnischen Oberschlesien ein großes Konzentrationslager zu errichten. Bereits im Juni 1940 trafen die ersten Häftlinge im Lager ein, das bald den Ruf bekam, das härteste der KZs zu sein. In der Folgezeit wurde Auschwitz, wie das Lager eingedeutscht hieß, stetig ausgebaut und um neue Lager erweitert. Schließlich dehnte sich die Gesamtanlage auf rund 40 qkm aus und umfasste die Lager Auschwitz I (Stammlager), Auschwitz II (Birkenau) und Auschwitz III (Monowitz) sowie 45 Nebenlager. In Erwartung billiger Arbeitskräfte errichtete die I.G. Farbenindustrie AG im Frühjahr 1941 in unmittelbarer Nähe ein Bunawerk.

Auschwitz wurde entwickelte sich sehr bald zum größten Vernichtungslager der NS-Zeit und wurde zum Synonym für Unmenschlichkeit. Nach der berüchtigten Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942, in deren Verlauf die „Endlösung der Judenfrage" beschlossen worden war, rollten aus 23 europäischen Ländern Transporte mit in Güterwagen eingepferchten Menschen Richtung Auschwitz und in die übrigen Vernichtungslager im Osten. An der „Rampe" in Auschwitz fand die „Selektierung" statt: die halbwegs Gesunden und Arbeitsfähigen wurden in Arbeitslagern untergebracht, die übrigen - meist Greise, Frauen und Kinder - mussten sogleich den Weg in die Gaskammern antreten.

Die Opfer wurden nirgends registriert, so dass nur Schätzungen über ihre Zahl möglich sind. Nach Angaben des KZ-Kommandanten Höß sollen allein in Auschwitz fast 1,2 Millionen Menschen umgebracht worden sein; mit den in den benachbarten Arbeitslagern Umgekommenen erhöht sich die Zahl auf nahezu 1,5 Millionen. Damit wurde Auschwitz zum größten Friedhof der menschlichen Geschichte.

Am 1. November 1944 ließ Himmler angesichts der näher rückenden Roten Armee die Tötungen einstellen und Gaskammern wie Krematorien sprengen. Mit etwa 60.000 Häftlingen trat die Wachmannschaft den Marsch Richtung Westen an, ein Todesmarsch, in dessen Verlauf ein großer Teil der Häftlinge starb. Am 27. Januar 1945 wurde das Lagergelände befreit. Seit einigen Jahren wird dieser Tag in der Bundesrepublik als Gedenktag begangen.

 

Auslese

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Ausschluss jüdischer "Mischlinge" vom Schulunterricht

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Autobahnbau

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B

Backhaus, Heinrich

Der Ahrensburger Postbeamte Heinrich Backhaus fungierte 1929–1932 als Kreisleiter der NSDAP in Stormarn.

 

Ausführliche Informationen zur Person finden Sie im Stormarn-Lexikon - Heinrich Backhaus

Balilla

Die Balilla (Opera Nazionale Balilla (ONB)) wurden 1926 als Jugendorganisation der Faschistischen Partei Italiens gegründet. Ihr Gründer, Renato Ricci, hatte von Benito Mussolini den Auftrag der Reorganisation der Jugend in moralischer und physischer Sicht erhalten. Ergänzend zur Schule sollte die ONB sich der Betreuung und der ideologischen Erziehung der Jugend widmen.

 

In den folgenden Jahren ließ die faschistische Regierung alle anderen Jugendorganisationen neben der ONB auflösen. Nur die Jugendgruppen der Katholischen Aktion blieben wegen des Konkordates bestehen, mussten ihre Arbeit aber einschränken.

 

Der Name der Jugendorganisation leitet sich vom Spitznamen eines jugendlichen Nationalhelden (Giovan Battista Perasso) ab, der 1746 einen Aufstand gegen die österreichische Besatzung von Genua anführte und in der Italienischen Nationalhymne Fratelli d'Italia erwähnt wird. Als Idee für die Balilla diente Ricci das Konzept der Pfadfinder von dem Engländer Robert Baden Powell.

 

Die Idee der ONB wurde in Deutschland zum Vorbild für die Hitler-Jugend. 1937 wurde die ONB von der GIL (Gioventù Italiana del Littorio) abgelöst.

Bann / Bannführer

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Bar Mizwa

Im Alter von 13 Jahren zählt ein jüdischer Junge als Erwachsener in der religiösen Gemeinschaft. Die Bar Mizwa ist die Zeremonie, in der der Junge eingeführt wird. Er ist jetzt alleine dafür verantwortlich, alle an ihn gestellten Anforderungen zu erfüllen und darf die Tefillin - religiöse Symbole zum beten - tragen. Er zählt auch als Erwachsener, wenn zehn erwachsene Männer benötigt werden, um eine Gebetsgemeinschaft zu bilden.

Bei der ersten Gelegenheit nach seinem 13. Geburtstag wird der Junge während des Gottesdienstes dazu aufgerufen, aus der Thora zu lesen. Nach der religiösen Zeremonie findet häufig ein Familienfest statt.

Zahlreiche Gemeinden haben mittlerweile eine eigene Zeremonie für Mädchen eingeführt, die Bat Mizwa.

BBC

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BDM-Werk "Glaube und Schönheit"

„Glaube und Schönheit" war eine Sondereinheit des Bund Deutscher Mädel (BDM), die seit 1938 der Erfassung der 17- bis 21jährigen Mädchen diente. Das „BDM-Werk Glaube und Schönheit", wie die Nationalsozialisten es nannten, sollte die Mädchen im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung erziehen.

Die jungen Frauen wurden mit Kursen für Körperpflege, Haushaltsführung und Wohnungsgestaltung auf ihre zukünftige Rolle als Mutter und Hausfrau vorbereitet. Zudem stand das rassistische Ideal einer körperlich vollkommenen deutschen Frau im Vordergrund. Während des Zweiten Weltkriegs änderte das Werk seinen Charakter: Die Tätigkeiten waren nun auf Kriegshilfe und Soldatenbetreuung ausgerichtet.

Bekennende Kirche

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Benze, Rudolf (1888-1966)

promovierter Pädagoge, war seit 1932 Mitglied der NSDAP und als SS-Mitglied Sturmbannführer. Ab 1933 war er als Referent zunächst im preußischen, dann im Reichskultusministerium tätig. 1938 stieg er zum Gesamtleiter des "Reichsinstituts für Erziehung und Unterricht" auf. Benze war Verfasser zahlreicher "pädagogischer" Publikationen, die von Volkstumswahn und Rassenideologie geprägt waren. So war er der Verfasser das während der NS-Zeit weitverbreiteten Übersichtswerks "Erziehung im Großdeutschen Reich".

Bergen-Belsen (Konzentrationslager)

Das Konzentrationslager Bergen-Belsen, 40 Kilometer nördlich von Hannover, war in den Kriegsjahren anfänglich ein Kriegsgefangenlager und später ein berüchtigtes Auffang- und Konzentrationslager.

Ab 1940 wurden dort belgische und französische Kriegsgefangene in Baracken interniert, ab 1941 trafen mehrere zehntausend sowjetische Kriegsgefangene ein, die ohne ein Dach über dem Kopf dem Hunger- und Erschöpfungstod ausgesetzt wurden. Die SS "selektierte" unter den sowjetischen Kriegsgefangenen Angehörige der Intelligenz und Juden, um sie im KZ Sachsenhausen zu ermorden. Bis Februar 1942 starben 90 Prozent der Gefangenen in Bergen-Belsen an Hunger, Kälte und Krankheiten.

Die SS errichtete im Frühjahr 1943 ein so genanntes Aufenthaltslager in einem Lagerkomplex von Bergen-Belsen. Dort wurden insgesamt 6000 jüdische Geiseln gefangen gehalten. Im letzten Kriegsjahr 1944 brachte man in Bergen-Belsen kranke und nicht mehr arbeitsfähige Häftlinge aus anderen KZ unter. Ab Sommer gab es 1944 ein gesondertes Zeltlager für Frauen, vor allem für polnische und ungarische Jüdinnen, die zur Zwangsarbeit in Außenlager anderer KZ geschickt wurden. Somit hatte Bergen-Belsen als Durchgangs- und Auffanglager eine Sonderstellung im KZ-System.

1945 räumte die SS die KZ, die an der Front lagen und schickte die Häftlinge auf "Todesmärsche" ins Reich. Bergen-Belsen wurde zum Ziel von "Evakuierungstransporten", die viele Häftlinge nicht überlebt hatten. Das Lager war bald völlig überfüllt und viele der erschöpften Häftlinge verhungerten und verdursteten in kurzer Zeit.

Für die britischen Truppen, die das Lager am 15. April 1945 befreiten, bot sich ein Bild des Grauens: Sie fanden 56 000 ausgezehrte, hungernde und kranke Häftlinge und über zehntausend unbeerdigte Leichen vor. In den drei Monaten nach der Befreiung starben trotz ärztlicher Bemühungen noch einmal 13 000 Menschen an Entkräftigung und Krankheiten. Insgesamt kamen in Bergen-Belsen etwa 50 000 KZ-Häftlinge und 30 000 sowjetische Kriegsgefangene ums Leben. Unter den Opfern des KZ Bergen-Belsen war das jüdische Mädchen Anne Frank, das kurz vor der Befreiung des Lagers starb.

Seit November 1946 erinnern Mahnmale in Bergen-Belsen an die zahllosen Opfer.

Bernsmühle

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Bertram, Adolf

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Berufsbeamtengesetz

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Besatzung (nach 1945)

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Besatzungszone (britische)

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Betriebsobmann

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Bezugsscheinsystem

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Bibelkreis (BK)

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Binding, Karl

Wie schon sein Vater wurde Karl Binding (1841-1920) nach dem Jurastudium in Göttingen, Promotion und Habilitation 1865 als Professor an die Universität Basel berufen, insbesondere für Strafrecht, Strafprozessrecht und Staatsrecht. Später lehrte er in Freiburg, dann Straßburg und Leipzig, wo er nach sechzehn Jahren der Wirkens als Universitätsrektor 1909 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wurde. Diese Auszeichnung wurde ihm aber 2010 wieder aberkannt wegen einer Schrift, die kurz nach seinem Tod erschienen war und in den Jahren 1933-45 folgenschwere Wirkungen entfalten sollte. In seinem zusammen mit dem Psychiater Alfred Hoche verfassten Werk „Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens. Ihr Maß und ihre Form“ argumentierte er, ausgehend von seiner juristischen Normentheorie, für die Tötung von schwer Kranken und Behinderten und führte dabei erstmals die Kategorien ‚lebenswert‘ versus ‚lebensunwert‘ in verschiedenen Abstufungen ein. Damit machte er sich zum geistigen Wegbereiter einer mörderischen, rasseideologisch fanatisierten Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten gegen die Schwächsten durch Vergasen, Vergiften oder Verhungern lassen, die von ihnen verschleiernd als ‚Euthanasie‘ (schöner Tod) bezeichnet wurde.

Bischofskonferenz

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Bismarck, Otto von

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Bismarckturm

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Blitzkrieg

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Blitzmädchen

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Blockälteste(r) im Konzentrationslager

Als Blockälteste(r) wurde ein Funktionshäftling bezeichnet, ein Gefangener im Konzentrationslager-System, der zur Zeit des Nationalsozialismus von den SS-Bewachern als Aufseher im Arbeitseinsatz oder zu anderen Kontroll-, Ordnungs- und Verwaltungsaufgaben gegenüber Mitgefangenen eingesetzt wurde.

Er hatte in dem ihm unterstellten Block für Ruhe und Ordnung unter den Bewohnern zu sorgen. Für sämtliche Vorkommnisse trug er die Verantwortung und war gegenüber dem Blockführer, rechenschaftspflichtig. Wenn die SS Verstöße gegen die Lagerordnung in einem Block bemerkte, wurden besonders die Blockältesten hart bestraft, und danach zumeist aus dieser Funktion entlassen.

Solange sie ihre Aufgaben zur Zufriedenheit der SS erledigten, blieben den Blockältesten Übergriffe und körperliche Schwerstarbeit erspart. Sie erhielten überdies Vergünstigungen, die ein Überleben im KZ erleichterten. Meist lebten sie in einer separaten Stube getrennt von den übrigen Häftlingen und hatte ein eigenes Bett. Ihnen unterstanden zwei Stubenälteste, die sie in ihren Aufgaben wie Essensverteilung, Sauberhaltung des Blocks, Aufstellen der Blockbewohner zum Appell u. a. m. unterstützten.

Blut und Boden-Ideologie

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Blutfahne

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Bodelschwingh, Friedrich von

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Bodelschwingsche Anstalten (Bethel)

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Bolschewismus

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Bombensplitter

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Bomber Command

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Bormann, Martin

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Borromäusverein

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Bosco, Johannes

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Boykott jüdischer Geschäfte

Am 01. April 1933 fand die erste zentral geplante und reichsweit ausgeführte antijüdische Aktion nach der NS-Machtübernahme statt, in deren Rahmen zum Boykott jüdischer Geschäfte, Ärzte und Anwälte aufgerufen wurde. Organisiert wurde die Kampagne vom „Zentral-Komitee zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze“ unter Leitung des fanatischen Antisemiten und hohen NS-Funktionärs Julius Streicher, der auch für das Hetzblatt Der Stürmer verantwortlich zeichnete.

Am Tag des Boykotts stellten sich SA, Hitlerjugend und Stahlhelm vor Geschäften auf und hinderten Kunden unter Drohungen am Einkauf. Polizei und Justiz sahen dem Treiben tatenlos zu und auch die deutsche Bevölkerung protestierte kaum gegen diese Diskriminierungen. In manchen Städten und auf dem Land kam es zu Plünderungen und Übergriffen gegen die jüdische Bevölkerung.

Das Ausland reagierte entsetzt auf die Vorfälle und drohte mit dem Boykott deutscher Waren. Obwohl der Boykott ursprünglich auf unbestimmte Zeit geplant war, wurde er auch wegen solcher Drohungen bereits am Abend des 01. April ausgesetzt und drei Tage später offiziell für beendet erklärt.

Die Aktion stellte den Beginn staatlich genehmigter und organisierter Ausgrenzung und Verfolgung der deutschen Juden dar.

Brandbombe - Phosphorbombe

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Brauweiler

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Briefzensur

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Bubenzer, Leopold

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Buchenwald (Konzentrationslager)

Im Juli 1937 treffen auf dem Ettersberg bei Weimar die ersten Häftlinge im neu errichteten Konzentrationslager Buchenwald ein. Schon bald wird das Lager erweitert, so dass bei Kriegsbeginn im September 1939 hier bereits 12.600 Menschen gefangen gehalten werden. Bis Ende 1944 stieg diese Zahl auf mehr als 60.000, bis Februar 1945 gar auf 86.000.

Insgesamt waren von 1937 bis zur Befreiung etwa 240.000 Menschen in Buchenwald inhaftiert, von denen 43.000 umkamen. Zahlreiche dieser Opfer starben an Unterernährung, Seuchen oder an der ungeheuren Arbeitsbelastung in den Steinbrüchen oder in einem der 130 Außenkommandos und Nebenlagern. Andere erlagen den Misshandlungen durch die SS oder wurden Opfer qualvoller Menschenversuche, die nichts mit Medizin zu tun hatten.

Die amerikanischen Befreier erreichten Buchenwald am 11. April 1945 und konnten etwa 21.000 Überlebende befreien, die bereits kurz zuvor - nach der Flucht der Wachmannschaft - die Kontrolle über das Lager gewonnen hatten.

Buddha

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Bund Deutsch-Jüdischer Jugend

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Bund Deutscher Jugendvereine

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Bund Deutscher Mädel (BDM)

Innerhalb der Hitlerjugend wurde eine Unterabteilung für Mädchen und junge Frauen geschaffen, der BDM. Das Ziel war wie bei der HJ eine Erziehung im Sinne der NS-Weltanschauung, besonders jedoch eine Vorbereitung der Mädchen auf ihre künftige Aufgabe als Ehefrauen und Mütter.

Die Teilorganisation der Hitlerjugend, der Jugendorganisation des Dritten Reiches, die für Mädchen und junge Frauen bestimmt war, hieß Bund Deutscher Mädel (BDM). Der BDM war 1930 durch Umbenennung der bis dahin bestehenden "Schwesternschaften der HJ" entstanden, die wiederum einzelne Mädchengruppen als Vorläufer hatten.

Genau wie der männliche Teil der HJ war der BDM nach Altersgruppen ab 10 Jahren und nach Gebieten gegliedert; die Mitglieder waren uniformiert. Entsprechend der zunehmenden Bedeutung der HJ, die sich nach der Machtübernahme von einer Parteijugendorganisation zur staatlichen Jugendorganisation entwickelte, für die kurz vor dem Krieg sogar eine gesetzliche Zwangsmitgliedschaft eingeführt wurde, stiegen die Mitgliederzahlen des BDM stetig an.

Die Mitglieder der HJ, auch die Mädchen, trugen Uniformen und gliederten sich in Altersgruppen auf: Die 10-14 Jahre alten Mädchen gehörten zum Jungmädelbund in der Hitlerjugend. Die Mädchen und jungen Frauen von 14 bis 21 Jahren umfasste der Bund Deutscher Mädel (BDM) in der HJ. Die 17 bis 21-jährigen waren gesondert im BDM-Werk "Glaube und Schönheit" gesammelt. Dieses Werk sollte die jungen Frauen im nationalsozialistischen Sinne erziehen.

Der BDM war in verschiedene Einheiten eingeteilt: Die Mädelschaft (ca. 10 Mädchen), die Mädelschar (ca. 40 Mädchen), die Mädelgruppe (ca. 160 Mädchen), der Mädelring (ca. 600 Mädchen), der Untergau (ca. 3000 Mädchen), der Obergau (ca. 150 000 Mädchen) und der Gauverband (ca. 750 000 Mädchen). Bei dem Jungmädelbund gab es eine ähnliche Gliederung. Die Mitglieder konnten entsprechende "Dienstgrade" erreichen (z. B. Mädelscharführerin).

Die Erziehungsziele des BDM waren entsprechend denen der HJ Gehorsam, Disziplin, Pflichterfüllung und Opferbereitschaft. Im Unterschied zu den männlichen Mitgliedern der HJ sollten die Mädchen im BDM aber besonders auf die ihnen zugedachte Aufgabe als Ehefrauen und Mütter vorbereitet werden. Neben der körperlichen Ertüchtigung stand daher beispielsweise die hauswirtschaftliche Ausbildung auf dem Programm, aber auch aber "Erbgesundheit" und "Rassenlehre" wurde mit Nachdruck vermittelt.

Während des Krieges verschoben sich die Aufgaben der Mädchen im BDM. Sie wurden verstärkt zu Hilfsdiensten herangezogen; etwa als Erntehelferinnen, Krankenschwestern, Telefonistinnen oder Flakhelferinnen ("Blitzmädel"), bei der Verteilung von Speisen und Getränken an Soldaten und auch bei der Kinderlandverschickung (etwa als "Lagermädelführerinnen").

Bundeshöhe

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Bunker

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Bücherverbrennung

Es gibt bisher keine konkreten Beweise, dass in Bargteheide eine "öffentliche" Bücherverbrennung stattgefunden hat.

 

In Berlin bewegte sich am späten Abend des 10. Mai 1933 ein langer Fackelzug von Studenten, teils im „Wichs“, Professoren in ihren Talaren, Hitlerjugend, SA und SS vorbei an Tausenden von Schaulustigen von der Universität zum Opernplatz (heute Bebelplatz), wo ein Scheiterhaufen aufgeschichtet war. Dort wurden in einer melodramatischen Zeremonie nach der Verkündigung von „Zwölf Thesen wider den undeutschen Geist“ zentnerweise Bücher von deutschen und auch einigen ausländischen Schriftstellern mit „Feuersprüchen“ verdammt und dann verbrannt. Zur gleichen Zeit fanden unter der Führung der Deutschen Studentenschaft und des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDSB) auch in 21 weiteren Universitätsstädten ähnliche Aktionen statt: vor allem die Werke von „linken“ Intellektuellen, von Juden und aus literarischen Richtungen oder Wissenschaftsbereichen, die sich nicht in die engstirnige Ideologie der neuen Machthaber fügten, wurden ein Raub der Flammen: die von Sigmund Freud, Albert Einstein, Karl Marx, Thomas und Heinrich Mann, Nelly Sachs, Erich Kästner, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky und Hunderte anderer: Das „Volk der Dichter und Denker“ vernichtete Zehntausende von Bänden, „säuberte“ in der Folgezeit Buchhandlungen und Bibliotheken und trieb seine besten und berühmtesten Köpfe, sofern sie noch lebten, ins Exil oder gar in den Selbstmord. Dieser Aderlass an der deutschen Literatur und Wissenschaft wurde aber von den wenigsten Zeitgenossen in seiner Tragweite erkannt, sie sahen darin meist nur einen Studentenulk. Doch schon etwa ein Jahrhundert zuvor hatte der nun auch verfemte Dichter Heinrich Heine (1797-1856) geschrieben: „Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ – Und so sollte es ja dann kommen...

Bündische Jugend

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C

Caritas (Organisation)

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Casablanca (Konferenz 1943)

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Chi-Rho (Christusmonogramm)

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Christdeutscher Bund (CDB)

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Christentum - positives

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Christkönigsfest

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Christlich Sozialer Volksdienst (CSV)

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Christliche Pfadfinder (CP)

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Christlicher Verein Junger Männer (CVJM) - international

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Creutz, Walter

Der Psychiater Walter Creutz war von 1935 bis 1945 unter den Nationalsozialisten Medizinaldezernent des Provinzialverbandes Rheinland und war als solcher für die „Irrenpflege“ verantwortlich. Seine Rolle bei den beschönigend „Euthanasie“ genannten, organisierten Massenmorden an Behinderten und chronisch Kranken ist bis heute umstritten. Im Herbst 1948 folgte das Gericht beim Düsseldorfer „Euthanasie-Prozess“ der Argumentation von Creutz und seinen Mitangeklagten, sie seien in ihren Funktionen geblieben und hätten bei den Aktionen mitgewirkt, um Schlimmeres zu verhindern und möglichst viele Menschenleben zu retten. Es sprach sie am 24.1.1948 von der Anklage zur Beihilfe zum Mord „wegen erwiesener Unschuld“ frei. Nach der Bestätigung dieses Urteils im Berufungsverfahren wurde Walter Creutz 1951 Chefarzt am Alexianerkrankenhaus in Neuss. Teilweise genoss er den Ruf, aktiven Widerstand gegen die „Euthanasie“ geleistet zu haben. Dagegen führten Kritiker seit den achtziger Jahren u.a. Belege zumindest aus 1944 an, wonach Walter Creutz aus seiner Position heraus dahingehend Druck ausgeübt hatte, dass die Verlegungen und Deportationen von Patienten korrekt und beschleunigt von statten gingen, - wohl wissend, dass sie oft in den Tod führten.

D

Dachau

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Danzig (Korridor)

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Das Kapital (Buch von Marx)

„Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie" ist das dreibändige Hauptwerk des deutschen Ökonomen und Philosophen Karl Marx (1818-1883). Der erste Band erschien 1867, die beiden weiteren Bände des Kapitals wurden 1883 nach Marx´ Tod veröffentlicht. Marx kritisiert in seinem Werk die kapitalistische Gesellschaft mit ihren Produktionsweisen und die Aufteilung in Klassen.

„Das Kapital" hatte weltweit auf ganze Generationen der sozialen Bewegungen und der Arbeiterbewegung immensen Einfluss. Es zählt heute noch zu einem der bedeutsamsten und umstrittensten sozialwissenschaftlichen Werken über den Kapitalismus.

Defätismus

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Dekanat

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Dekanatsjugendführer

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Delonge, Franz

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Denunziation

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Deportationen

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Der weiße Rausch (Film)

Der Film „Der weiße Rausch - neue Wunder des Schneeschuhs" aus dem Jahre 1931 handelt von einem jungen Mädchen namens Leni, das während ihres Winterurlaubes am Arlberg an einem Skiwettbewerb teilnimmt und diesen letztlich in der Kategorie „Anfänger" gewinnt.

Leni wird gespielt von Leni Riefenstahl, der - vor allem durch die während der NS-Zeit entstandenen Werke - bekannten deutschen Schauspielerin, Filmregisseurin, Tänzerin und Fotografin. Sie gilt als eine der umstrittensten Figuren der deutschen Film- und Kunstgeschichte, da ihre Werke vor allem unter dem ästhetischen Blickwinkel Aspekte der nationalsozialistischen Ideologie glorifizierten. Bis zu ihrem Tod im Jahre 2003 vermied sie eine kritische Auseinandersetzung mit ihrem Vermächtnis, was in der Nachkriegszeit zu einem der zentralen Kritikpunkte an ihrer Person wurde.

 

Deserteur

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deutsch-national

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Deutsche Arbeitsfront (DAF)

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Deutsche Christen

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Deutsche Freischar (DF)

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Deutsche Jugendkraft (DJK)

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Deutsche Turnerschaft (DTB)

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Deutscher Gruß

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Deutscher Pfadfinderbund

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Deutsches Jungvolk (DJ)

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Deutschlandlied

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Diakonie

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Diakonissenanstalt Kaiserswerth

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Diphtherie

Bei der Diphtherie handelt es sich um eine Infektionskrankheit bei der die oberen Atemwege betroffen sind. Sie kann von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen übertragen werden, selten auch über kontaminierte Gegenstände. Gefürchtet ist das von diesen Erregern abgesonderte Gift, welches zu lebensbedrohlichen Komplikationen und Spätfolgen führen kann.

Die Häufigkeit der Erkrankung ist durch die vom Mediziner und Nobelpreisträger Emil von Behring eingeführte passive Impfung mit Serum und die von Gaston Ramon eingeführte aktive Impfung mit Diphtherietoxoid sehr stark zurückgegangen. Die Krankheit ist jedoch nicht, wie beispielsweise die Pocken, ausgerottet. Sobald die so genannte Durchimpfungsrate unter einen bestimmten Wert sinkt, nehmen die Erkrankungszahlen wieder erheblich zu. Das war in Russland zu beobachten, wo nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1994 48.000 Fälle auftraten.

 

Division

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Division Hermann Göring

Die Ursprünge der Division Hermann Göring lassen sich bis in die Zeit der NS-Machtübernahme zurückverfolgen. Im Februar 1933 wurde auf Befehl Görings in Berlin die „414 Polizeiabteilung a. b. V." gegründet, um dort Kommunisten zu bekämpfen.

Aus dieser Polizeiabteilung ging im April 1935 das „Regiment General Göring" hervor, das Göring als seine Privatarmee ansah und aus dessen Reihen auch seine Leibwache gebildet wurde. Die Angehörigen wurden als Fallschirmspringer ausgebildet und in die Luftwaffe eingegliedert. Das Regiment war, ähnlich wie die Waffen-SS, als Elite-Truppe gedacht, in die nur körperlich, politisch und „rassisch" besonders geeignete, ledige junge Männer aufgenommen wurden. Regiments-Angehörige genossen eine Reihe von Vorteilen, beispielsweise galten ihre Kasernen in Berlin-Reinickendorf als die besten in ganz Europa.

Das Regiment nahm seit dem „Anschluss" Österreichs an allen wichtigen Feldzügen des „Dritten Reiches" teil. Im März 1942 wurde das Regiment zur „Brigade Hermann Göring" vergrößert, im Oktober des Jahres noch einmal zur „Division Hermann Göring" erweitert. Diese Division wurde allerdings bis zum Mai 1943 bei Kämpfen in Afrika weitgehend aufgerieben.

Kurze Zeit später wurde der Verband als „Fallschirm-Panzerdivision Hermann Göring" neu gebildet und zunächst bei Kämpfen um Italien eingesetzt. 1944 verübten seine Angehörigen im Ort Civitella in Val die Chiana in der Toscana ein Massaker an etwa 200 Zivilisten. Im Juli 1944 wurde die Division an die Ostfront versetzt. Nach verlustreichen Kämpfen wurden ihre überlebenden Angehörigen gegen Kriegsende bei Dresden von der Roten Armee gefangen genommen.

Diözese

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dj.1.11.

Eine Gruppierung, die aus den Wirren der Jugendbewegung am Ausgang der Weimarer Republik hervorging, war die d.j.1.11. Ihr Name bezieht sich auf das Gründungsdatum am 01. November 1929, die Abkürzung d.j. bedeutet Deutsche Jungenschaft. Ihr Führer Eberhard Koebel (bis 1934 Köbel), genannt „tusk", trug wesentlich zur Erneuerung der Jugendbewegung bei. Er führte etwa künstlerisch-musische Tätigkeiten ein wie die Beschäftigung mit Architektur oder graphischer Gestaltung. Ferner trug er zur Attraktivität der Zeitschriften der Jugendbewegung bei, indem er sie, angefangen mit den „Briefen an die deutsche Jungenschaft", ihre Schwülstigkeit nahm und gestalterisch vereinfachte.

Aufgrund seiner Eigensinnigkeit wurde er als schwäbischer Landesleiter aus der „Deutschen Freischar" im Mai 1930 ausgeschlossen. Der gleichzeitige Beitritt der Freischar zum „Großdeutschen Jugendbund" beantwortete die d.j.1.11 mit der Ausdehnung auf das ganze Reichsgebiet und der Zusammenarbeit mit anderen Bünden. Zeitweise kam es zur Annäherung mit dem „Deutschen Pfadfinderbund".

Das Engagement für den Zusammenschluss der Jugendbewegung, seine eigenwilligen Erneuerungen und sein verschwörerischer Stil trugen bald zum legendären Ruf von „tusk" bei. Sein Beitritt zur KPD 1932 allerdings stieß auf das Unbehagen seiner Anhänger und führte letztlich zur Spaltung der d.j.1.11.

Nach der Machtübernahme der NSDAP plädierte Koebel für eine Unterwanderung der Hitlerjugend, die in der Anfangsphase Erfolge aufweisen konnte. So war die Leitung der Ortsgruppe Köln-Lindenthal durchgängig mit ehemaligen d.j.1.11-Mitgliedern besetzt. 1934 flogen sie jedoch auf und wurden verhaftet. Koebel selbst wurde am 18. Januar 1934 verhaftet und emigrierte kurz darauf nach Großbritannien. Nach seiner Rückkehr nach Kriegsende erlag Koebel 1955 den Spätfolgen eines Selbstmordversuchs.

DNVP

Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) wurde 1918 gegründet und stand in der Nachfolge der konservativen Parteien des Kaiserreichs. Sie lehnte die demokratische Staatsordnung ab, propagierte einen aggressiven Nationalismus und befürwortete die Wiedererrichtung der Monarchie. In ihr waren auch antisemitische Kräfte vertreten. Beim Kapp-Putsch und bei einer Reihe von politischen Morden gerieten führende DNVP-Politiker ins Zwielicht. Später übernahm die Partei jedoch Regierungsverantwortung auf Reichs- und Länderebene. Unter Alfred Hugenberg schlug sie ab 1928 jedoch wieder einen radikaleren Kurs ein, der die DNVP schließlich zum Steigbügelhalter der Nationalsozialisten machte.

 

Gründung: 24. November 1918 - Auflösung: 27. Juni 1933 - Farbe(n): Schwarz, weiß, rot - Haupt­sitz: Berlin - Jugend­organisation: Bismarckjugend

 

Weitere Informationen unter LEMO - Lebendiges Museum Online

Dolchstoßlegende

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Don Bosco Schwestern

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Don Kosaken

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Dreifaltigkeitssonntag

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Drittes Reich

Die in der heutigen Historiographie und Öffentlichkeit für den NS-Staat verbreitete Bezeichnung „Drittes Reich" wurde nicht von Hitler und den Nationalsozialisten erfunden. Der Begriff selbst stammt ursprünglich aus dem Endzeitdenken Joachim von Fiores und anderer mittelalterlicher Theologen. Danach sollte das „Dritte" oder „Reich des Heiligen Geistes" auf das „Reich des Vaters" und „des Sohnes" folgen. In der Neuzeit wurde der Terminus von einigen Romantikern und schließlich von verschiedenen Repräsentanten der sog. Konservativen Revolution verwandt. Hier ist vor allem Arthur Moeller van den Bruck zu erwähnen, der 1923 ein Buch über „Das Dritte Reich" veröffentlichte, in dem er sich für die Schaffung eines neuen Staates verwandte, der die verhasste Demokratie von Weimar ersetzen und an die Traditionen sowohl des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation wie des Bismarck-Reiches anknüpfen sollte.

Der Begriff wurde zum Schlagwort, das Angehörige verschiedener antidemokratischer und rechtsradikaler Gruppen verwandten. Auch die Nationalsozialisten kündigten schließlich an, ein Drittes Reich errichten zu wollen, was von Hitler in „Mein Kampf" noch mit keinem Wort erwähnt worden war. Dennoch war es Hitler, der am 01.09.1933 offiziell verkündete, dass der von ihm geführte Staat ein Drittes Reich sei, das „tausend Jahre" dauern werde.

Dabei blieb es aber nicht. Am 10.07.1939 wies Goebbels die Presse an, künftig den Begriff Drittes Reich zu meiden und statt dessen das „Großdeutsche Reich" zu preisen.

E

Eichenkreuzverband

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Einquartierung

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Eiserne Front

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Eisernes Kreuz

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EL-DE-Haus

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Ellern (Wehrertüchtigungslager)

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Emigration

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Endsieg

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Entnazifizierung

Nach der Niederlage des nationalsozialistischen Deutschland versuchten die vier Besatzungsmächte mit der Entnazifizierung (angelehnt an den amerikanischen Begriff „Denazification“), die Nationalsozialisten und ihr Gedankengut aus dem öffentlichen Leben, insbesondere aus verantwortlichen Stellungen in der Verwaltung, dem Erziehungswesen und der Wirtschaft zu beseitigen. Obwohl sich die Siegermächte auf der Potsdamer Konferenz auf ein einheitliches Vorgehen geeinigt hatten, wurde die Entnazifizierung in den vier Besatzungszonen schließlich sehr unterschiedlich durchgeführt.

In der sowjetischen Besatzungszone wurde verhältnismäßig umfangreich und schnell entnazifiziert. Beispielsweise wurden über 520.000 Menschen bis zum offiziellen Ende der Aktion in der SBZ im Februar 1948 aus ihren Positionen entfernt. Allerdings trafen die Maßnahmen nicht nur Nationalsozialisten, sondern auch all jene, die der Umwandlung in einen kommunistischen Staat im Weg standen, darunter auch Demokraten und andere Gegner des NS-Regimes. In der US-Besatzungszone mussten 13 Millionen Menschen umfangreiche, 133 Fragen umfassende Fragebögen zu ihrer Vergangenheit ausfüllen. Aufgrund dieser Angaben wurden sie von Laiengerichten („Spruchkammern“) in Belastungskategorien eingestuft, wovon die Härte der Strafmaßnahmen oder die etwaige Verhängung eines Berufsverbotes abhing. Dieses Verfahren wurde mit Verzögerung und in kleinerem Umfang dann auch in der britischen und der französischen Besatzungszone übernommen.

Allerdings stellten sich viele Deutsche gegenseitig Leumundszeugnisse – die viel zitierten „Persilscheine“ – aus, um sich reinzuwaschen und so einer negativen Einstufung zu entgehen. Außerdem war es an der Tagesordnung, dass die Spruchkammern zunächst die leichteren Fälle behandelten und eine Beurteilung der schwerer Belasteten aufschoben. Da im Zuge des sich verschärfenden Ost-West Gegensatzes die Entnazifizierung ab 1948 für die Westmächte an Stellenwert verlor und eine Einbindung aller – auch der belasteten – Deutschen in den Kampf gegen den Kommunismus und in das beginnende „Wirtschaftswunder“ Vorrang gewann, wurden die zurückgestellten schwereren Fälle oft milder beurteilt. Zuvor schwer Belastete mutierten im Berufungsverfahren plötzlich zu reinen „Mitläufern“ des NS-Regimes. In der Bundesrepublik wurde die Entnazifizierung im Dezember 1950 auf Beschluss des Bundestages eingestellt.

Entschiedenes Christentum (EC)

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Enzyklika

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Episkopat

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Erbgesundheitsgericht

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Ermächtigungsgesetz (1933)

Am 23. März 1933, schaffte sich der Reichstag mit seiner Zustimmung zum „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ – bekannter als „Ermächtigungsgesetz“ – quasi selbst ab. Das Gesetz gab der NS-Regierung die Möglichkeit, künftig ohne Zustimmung von Reichstag und Reichsrat sowie ohne Gegenzeichnung des Reichspräsidenten beliebig Gesetze zu erlassen. Weil das Gesetz eine Zweidrittelmehrheit benötigte, setzte Hitler alles daran, mittels zahlreicher Zusicherungen die Parteien der bürgerlichen Mitte zur Zustimmung zu bewegen. Lediglich die Abgeordneten der SPD ließen sich weder durch Versprechungen noch Drohgebärden einschüchtern und stimmten gegen die Selbstentmachtung des Parlaments. Die 81 Abgeordneten der KPD konnten erst gar nicht an der Abstimmung teilnehmen, weil ihre Mandate auf Grundlage der „Reichstagsbrandverordnung“ bereits am 08. März 1933 annulliert worden waren.

Erntedankfest

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Erntehilfe

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Erster Weltkrieg

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Erstkommunion

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Erweckungsbewegung (evangelisch)

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Esch, Ludwig

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Eugenik (Rassenhygiene)

Im Griechischen bedeutete das Wort ‚eugen es‘ so viel wie ‚wohlgeboren, edel, von guter Art‘. Daraus bildete 1883 Francis Galton den Begriff ‚Eugenik‘, um damit - in Anlehnung an die Lehre seines Vetters Charles Darwin von der natürlichen Auslese in der Tierwelt - seine Vorstellungen von einer künstlichen sozialen Auslese zwecks Menschenzüchtung mit Verbesserung der Eigenschaften einer Rasse als Wissenschaft zu etablieren. 

In den folgenden Jahrzehnten wurden in vielen Ländern die Möglichkeiten, die Weitergabe von Erbanlagen durch positive „Auslese“ oder negative „Ausmerze“ zu kontrollieren und zu beeinflussen, diskutiert. Gerade unter dem Eindruck der Industrialisierung und der Proletarisierung, aber auch wirtschaftlicher Krisen und Kriegsfolgen wie der Überalterung in Deutschland, aber auch der medizinische Fortschritt nährten Befürchtungen, dass sich Kranke, „Asoziale“ und andere „unerwünschte“ Elemente schneller fortpflanzten als „Erbgesunde“ und Tüchtige. 

Als die Nationalsozialisten die Macht erlangten, gingen sie sofort daran, ihre Dogmen von Rassenhygiene und die Kategorisierung der Menschen in erwünschte, leistungsfähige und arische Volksgenossen versus unerwünschte, minderwertige oder lebensunwerte Existenzen skrupellos in die Praxis umzusetzen, wobei nicht die Gesundheit des Einzelnen, sondern die der „Volksgemeinschaft“ im Mittelpunkt stand. Die sozial- und gesundheitspolitischen Maßnahmen begannen bei der Zwangssterilisation, eingeführt mit dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ und gingen bis zur Euthanasie über Eheverbote und – für Träger „wertvollen“ Erbgutes - Abtreibungsverbote.

Eupen-Malmedy

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Euthanasie

Als „Euthanasie“ wurde während der NS-Zeit verharmlosend und verschleiernd die Tötung von als „lebensunwert“ angesehenen Menschen bezeichnet. Dazu zählten neben Kindern und Erwachsenen mit Behinderungen auch Menschen, die an seelischen und Nervenkrankheiten wie Schizophrenie oder Epilepsie litten. Über 260.000 Menschen starben bei den Massentötungen, die in mehreren Stufen und unter verschiedenen (Tarn-)Namen nach dem sogenannten Euthanasie-Befehl Hitlers seit 1939 verübt wurden.

In seiner ursprünglichen Bedeutung steht das Wort „Euthanasie“ für den schönen, leichten Tod. Die Nationalsozialisten wandelten den Begriff in ihrer rassenbiologischen Ideologie in menschenverachtender Weise ab: Menschen, die für „lebensunwert“ erklärt wurden, sollten sich nicht fortpflanzen, keine Kosten verursachen und daher beseitigt werden. Hitler erteilte Ärzten im Euthanasiebefehl daher die Befugnis, „unheilbar Kranken" den „Gnadentod" zu „gewähren".

In Heil- und Pflegeanstalten ermittelten Ärzte nach freiem Ermessen die Opfer. Mit Gas oder durch Injektionen brachte man die angeblich unheilbar Kranken anschließend in speziellen Einrichtungen um. Die Tötungen waren aber selbst nach dem Rechtssystem des Nationalsozialismus ungesetzlich und wurden geheim gehalten. Dennoch drangen zunächst Gerüchte und bald auch gesicherte Nachrichten an die Öffentlichkeit, in der insbesondere von kirchlicher Seite Widerstand artikuliert wurde. So wandte sich der Bischof von Münster, Clemens August von Galen, in einer berühmt gewordenen Predigt im August 1941 gegen die „Euthanasie“. Bald darauf wurden die Tötungen zwar offiziell eingestellt; allerdings setzte man sie in Vernichtungslagern im Osten unter noch größerer Geheimhaltung fort. Auch in Heilanstalten fanden viele Kranke und Behinderte durch Spritzen oder den Entzug von Nahrung weiterhin den Tod.

Evangelisches Jugendwerk

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F

Fahnenappell

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Fallschirmjäger

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Fanfarenzug

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Faust (Goethe)

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Feindsender

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Feldjäger

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Feldlazarett

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Feldpost

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Feldpostnummer

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Feldwebel

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Feuerzangenbowle (Film)

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Flaggenparade

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Flak

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Flakhelfergeneration

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Fliegeralarm

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Fliegergeschädigtenausweis

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Frank, Karl Hermann

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Freidenker

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Freideutsche Jugend

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Freie Schule

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Freie Volksbühne

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Freikorps

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Freischar junger Nation

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Freiwilliger Arbeitsdienst (FAD)

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Friedland (Durchgangslager)

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Friedrich II.

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Fronleichnam

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Frontbewährung

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Frühjahrsoffensive der HJ

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Fuldaer Bekenntnis (1924)

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Fähnlein

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Führerkult

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Führerprinzip

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Führerreserve

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Führers Geburtstag

20. April

G

Galkhausen

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garnisonsverwendungsfähig Heimat (gvH)

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Gau / Gauleiter

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Gebiet / Gebietsführer

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Gefolgschaft / Gefolgschaftsführer

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Geheime Staatspolizei (Gestapo)

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Geheimes Staatspolizeiamt (Gestapa)

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Gemeinschaftsempfang

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Generalgourvernement

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Generalvikariat (Köln)

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Genfer Konvention

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George, Stefan

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Gesetz gegen Überfüllung deutscher Schulen (25. April 1933)

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Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses

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Ghetto

Ursprünglich waren Ghettos abgeschottete städtische Wohnviertel für Juden. In der NS-Zeit wurden sie darüber hinaus Sammel- und Durchgangsstationen auf dem Weg in die Vernichtungslager.

Bereits in der Antike und im Mittelalter gab es in vielen Städten geschlossene jüdische Wohnviertel und Bestrebungen, die jüdische Bevölkerung darin abzusondern. Die Benutzung des Begriffes "Ghetto" für ein solches Viertel ist zuerst für Venedig belegt (1516, Viertel "Geto Nuovo"). Ab dem Ende 18. Jahrhunderts wurde die zwangsweise Ghettoisierung von Juden in Europa jedoch aufgegeben.

Im Zweiten Weltkrieg errichteten die Deutschen Ghettos in vielen Städten Polens (ab Ende 1939) und der eroberten Teile der Sowjetunion (ab der zweiten Jahreshälfte 1941). Diese Ghettos waren eine Übergangsstation im Verlauf des Massenmordes an den europäischen Juden. Die jüdischen Menschen wurden dort zwangsweise gesammelt und abgeschottet, viele verhungerten und starben an Seuchen. Die Errichtung der Ghettos in den eroberten sowjetischen Gebieten ging bereits mit Massakern der berüchtigten "Einsatzgruppen" einher.

Ab dem Sommer 1942 bis zum Sommer 1944 wurden alle Ghettos nach und nach aufgelöst. Die meisten Bewohner wurden in Vernichtungslager verschleppt und ermordet, ein kleiner Teil kam in Konzentrations- und Arbeitslager. Bereits vor der Befreiung der von den Deutschen besetzten sowjetischen und polnischen Gebiete bestand kein einziges Ghetto mehr.

Gleichschaltung

Bezeichnung der Nationalsozialisten für ihre nach der „Machtergreifung" 1933 begonnenen Maßnahmen, Führungskräfte in Organen des bisher demokratisch regierten Deutschen Reiches abzulösen. Vollmachten und wichtige Ämter in Ministerien, Behörden, Verbänden, Gewerkschaften wurden auf die Führung der NSDAP und ihre Gefolgsleute übertragen, Andersdenkende aus Ämtern gedrängt.

Goebbels, Josef

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Gottgläubigkeit

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Grafenberg (Klinik)

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Grammophon

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Großdeutscher Bund

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Großdeutsches Reich

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Grundausbildung (Wehrmacht)

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Gustav Siegfried 1 - Soldatensender

Gustav Siegfried 1 war der Deckname eines ehemaligen britischen Schwarzsenders, der zu der bekanntesten Feindsender des Zweiten Weltkrieges gehörte.

Sein Betreiber, Sefton Delmer, war ein in Deutschland geborener britischer Journalist und seit 1928 prominenter Korrespondent des Daily Express. Im Polenfeldzug und Frankreichfeldzug war er dessen Kriegsberichterstatter. Von 1941 bis 1945 leitete Delmer im Auftrag des Foreign Office die Organisation und Leitung der britischen Kriegspropaganda den Achsenmächten gegenüber

Gustav Siegfried 1 sendete vom 23. Mai 1941 bis 18. November 1943 auf Kurzwelle. Insgesamt wurden 693 Sendungen in deutscher Sprache ausgestrahlt. Der Sender gab sich als Organ einer deutschen Widerstandsgruppe, einer „patriotischen Opposition" aus.

Görden (Landesanstalt)

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Göring, Hermann

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Göring-Zitat ("Meyer")

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Günther, Hans

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Günther-Wolff-Verlag (Plauen)

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H

Habilitation

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Hachscharah

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Hadamar

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Hakenkreuz

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Hamstern

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Heim ins Reich

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Heimatfront

Die „Heimatfront“ war ein Konstrukt der NS-Propaganda, um die angebliche Verbundenheit zwischen den an der Front kämpfenden Soldaten und den in der Heimat Zurückgebliebenen zu dokumentieren und zu verstärken. In den Reden Hitlers und der nationalsozialistischen Politiker spielte der Ausdruck eine große Rolle. Im weiteren Kriegsverlauf wurde der Begriff dann für den gesamten Arbeitseinsatz in der Heimat übernommen. Das Schlagwort wurde dabei gern im Zusammenhang mit dem vom NS-Regime beschworenen „Totalen Krieg“ mit seinem „Kampf an allen Fronten“ verwendet.

Heimaturlaub

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Heimtücke

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Heinemann, Gustav

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Heldengedenktag

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Heldentod

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Hephata (Erziehungsanstalt)

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Heydrich, Reinhard

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Heß, Rudolf

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Himmler, Heinrich

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Hindenburg, Paul von

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Hitler-Stalin-Pakt

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Hitlerjugend

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Hitlerjugend (Sonderformationen)

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Hitlerjunge Quex (Film)

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Hitlers Tod

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HJ-Gesetz

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HJ-Streifendienst

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Homosexualität

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Horst-Wessel-Lied

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Hugenberg, Alfred

Alfred Hugenberg war in mehreren großen Unternehmen der Montanindustrie tätig, etwa als Finanzdirektor bei Krupp, und Mitbegründer des nationalistischen Alldeutschen Verbandes. 1916 übernahm er den Scherl-Verlag, den er im Laufe der folgenden Jahre zu einem großen Pressekonzern ausbaute. Politisch engagierte er sich ab 1918 in der DNVP, in der er zum rechten Flügel gehörte. Als er 1928 Parteivorsitzender wurde, beendete er die Phase der Kooperatioonsbereitschaft nach links und paktierte mit der damals noch unbedeutenden NSDAP, die er mit Hilfe seines Presseimperiums hoffähig und bekannt machte. In großer Selbstüberschätzung meinte er, Hitler für seine Zwecke gebrauchen zu können - es kam anders herum. Zwar wurde er im Januar 1933 zum Superminister für Wirtschaft und Landwirtschaft berufen, aber schon wenige Monate aus der Regierung gedrängt. Seinen Konzern musste er verkaufen, gleichwohl blieb er bis 1945 "als Gast der NSDAP" Mitglied des Reichstages.

 

zum Lebenslauf bei Wikipedia

Hungerwinter 1916/17

Als (fast) ganz Deutschland zu Beginn des „großen Krieges“ im August 1914 in einen nationalen Taumel der Kriegsbegeisterung stürzte, schien ein schneller Sieg gewiss. Auf einen jahrelangen Waffengang war niemand vorbereitet, auch die Wirtschaft nicht. Bald traten Engpässe in der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung auf, sodass schon im Sommer 1915 das Brot rationiert werden musste. Gründe waren die versäumte staatliche Vorsorge, der Mangel an Arbeitskräften und an Kunstdünger in der Landwirtschaft sowie die britische Seeblockade, die Deutschland von den Welthandelswegen abschnitt. Das Jahr 1916 brachte zusätzliche Verschärfungen der Lage auf allen Gebieten mit sehr schlechter Kartoffelernte, Transport- und Kohlekrise und einem harten Winter mit einer extremen Kältewelle im Januar/Februar 1917. Er ist als „Steckrübenwinter“ im Gedächtnis geblieben, weil dieses Gemüse häufigster Grundstoff der Suppen aus den eigens eingerichteten gemeinschaftlichen Kriegsküchen und für viele das einzige noch verfügbare Nahrungsmittel war: Steck- oder Kohlrüben gab es morgens, mittags, abends, - wenn überhaupt. Insgesamt sollen allein an der „Heimatfront“ 1914 bis 1918 über 700 000 Menschen an Hunger und Mangelernährung gestorben sein.

I

Ignatiushaus Essen

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Im Westen nichts Neues

"Im Westen nichts Neues" und "Der Glaube an Deutschland"

Im Westen nichts Neues ist ein Roman von Erich Maria Remarque (1898–1970), der die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Sicht des einfachen Soldaten schildert, des gemeinsam mit seinen Klassenkameraden von der Schulbank direkt aufs Schlachtfeld geschickten Paul Bäumer. Die Begeisterung, die die jungen Männer zu Beginn des Krieges erfüllte, wird ihnen schrittweise ausgetrieben – angefangen mit Schikanen bei der Ausbildung bis hin zum Erleben des Krieges selbst. Remarque zeichnete ein weitestgehend realistisches Bild eines durch die Erfindung von Giftgas und den Einsatz moderner Artillerie sowie von Maschinengewehren gekennzeichneten Stellungskrieges, mit dem grausamen Kampf an der Front, den leichenbedeckten Schlachtfeldern, dem elenden Leben in den Schützengräben und dem blutigen Alltag im Lazarett. Das oft als Antikriegsroman bezeichnete Buch bietet eine gekonnt zusammengefügte Abfolge von grausamen, abschreckenden und emotional aufwühlenden, aber auch humorvollen Standardsituationen des Krieges.

Es erschien als Zeitungsvorabdruck erstmals im November 1928, in Buchform dann Ende Januar 1929 und erreichte innerhalb von elf Wochen eine Auflage von 450.000 Exemplaren. Es wurde noch im selben Jahr in 26 Sprachen übersetzt. Bis heute gibt es Ausgaben in über 50 Sprachen, die geschätzten weltweiten Verkaufszahlen liegen bei über 20 Millionen. Kein im Original deutschsprachiger Erzähltext hat jemals eine höhere Auflage erzielt. 1930 wurde das Werk erstmals verfilmt.

Dem NS-Regime waren Buch wie Film naturgemäß ein Dorn im Auge. Beide wurden umgehend verboten, und bei den Bücherverbrennungen im Mai 1933 wurden auch zahlreiche Exemplare von Im Westen nichts Neues vernichtet.

Ganz im Gegensatz dazu stand Der Glaube an Deutschland, das 1931 erschienene Erstlingswert des Nationalsozialisten und glühenden Antisemiten Hans Zöberlein (1895–1964), das sich während der NS-Zeit zum Bestseller entwickelte und bis 1945 die enorme Auflage von rund 800.000 Exemplaren erreichte. Im Geleitwort schrieb Adolf Hitler, dass hier „das Vermächtnis der Front niedergelegt“ sei. In dem Roman heroisierte Zöberlein die deutschen Soldaten und reklamierte für sie zugleich die politische Macht – ganz zeitgemäß mit einem schlachtenerfahrenen und entsprechend charismatischen Führer an ihrer Spitze. Ähnliche Töne schlug er dann in seinem 1937 veröffentlichten zweiten Werk Der Befehl des Gewissens an.

Indoktrination

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Industrie- und Handelskammer (IHK)

In jeder Region oder größeren Stadt sind Unternehmen und Gewerbetreibende (ausgenommen Handwerksbetriebe) in einer Industrie- und Handelskammer als Selbstverwaltungsorganisation zusammengeschlossen, um ihre Interessen nach außen, in Politik und Gesetzgebung zu vertreten, sich gegenseitig zu unterstützen und das Wirtschaftsleben zu fördern. Wichtige Aufgabenbereiche sind u.a. die Beratung in betriebswirtschaftlichen Fragen und bei Existenzgründungen, die Ausrichtung von Messen, Gutachtenerstellung, Förderung der beruflichen Bildung und Abnahme von Lehrabschlussprüfungen.

Ansätze zu solchen Zusammenschlüssen gab es seit dem Mittelalter, die moderne Form bildete sich im 19. Jahrhundert aus, doch die Bezeichnung „Industrie- und Handelskammer“ geht auf das Jahr 1924 zurück. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch die IHKs gleichgeschaltet und nach dem Führerprinzip umgestaltet, in „Gauwirtschaftskammern“ umbenannt und der staatlichen Wirtschaftslenkung unterworfen.

Infanterie

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Inflation

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Innere Mission

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Internationale

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Internierungslager

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Invasion in der Normandie

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Izbica

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J

J-Ausweispapiere

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J-Lebensmittelmarken

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Jawne

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Jewish Agency

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Jiddisch

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Johannisthal-Süchteln

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Jovy, Michael

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Ju 52

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Jud Süß (Film)

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Judengesetze

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Judenhaus

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Judenstern"

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Judentum - orthodoxes

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Judentum, liberales

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Judenvermögensabgabe

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jugend 1918-1945
Jugend-Aliah

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Jugendbewegung

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Jugenddienst-Verordnung

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Jugendfimstunde

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Jugendhaus Düsseldorf

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Jugendherbergswerk (DJH)

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Jugendschutzlager

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Jugendschutzverordnung

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Jugendweihe

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Jungdeutscher Orden

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Junge Front (Zeitschrift)

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Jungenschaftsführer

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Jungfrauenkongregation, marianische

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Jungmädchenwerk

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Jungmädelbund

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Jungmännerwerk

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Jungschar (katholisch)

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Jungzugführer

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Jüdisches Lehrlingsheim (Köln)

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K

Kaiser-Wilhelm-Institut

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Kalter Krieg

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Kameradschaftsführer

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Kampfzeit der NSDAP

Mit diesem Begriff wurden die Anfänge und der Aufstieg der NSDAP von ihrer Gründung 1919/20 bis zur Machtergreifung im Januar 1933 mystifizierend umschrieben als eine legendäre Epoche der schweren, verlustreichen Kämpfe um die politische Durchsetzung als Partei, auch als eine Zeit der Unterdrückung, der wirtschaftlichen Entbehrungen und der hinterhältigen Verleumdungen, mit dem (allerdings kläglich gescheiterten) Hitler-Putsch von 1923 als Höhepunkt.

Besonders heroisiert wurden die sogenannten „alten Kämpfer“, also die aktiven Parteimitglieder dieser frühen Jahre, die bei ersten Propagandamärschen, Straßenkämpfen, Saalschlachten usw. dabei gewesen waren. Der NS-Propaganda zufolge hatten all die Widrigkeiten und Auseinandersetzungen mit ideologischen Gegnern sie erst recht zu einer festen und furchtlosen Kampfgemeinschaft zusammengeschweißt, sodass sie nur umso unerschütterlicher an den Sieg ihrer Bewegung und ihren Führer Adolf Hitler glaubten und dafür zu jedem Opfer bereit waren. Nach der Machtergreifung wurde für alle „Volksgenossen“ das Datum des Parteieintritts ein wichtiges Kriterium für den sozialen Aufstieg, ein spätes verlieh den Makel des Mitläufers, wogegen „alte Kämpfer“ ungeachtet ihrer Qualifikationen die meisten wirtschaftlichen und politischen Führungspositionen übernahmen.

Kapitulation der Wehrmacht (Mai 1945)

08. Mai 1945 - Bedingungslose Kapitulation
An diesem Tag trat die "Bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft; der Zweite Weltkrieg war in Europa beendet.

Die Kapitulation der deutschen Wehrmacht vollzog sich nicht - wie von den Alliierten bereits im Januar 1943 in Casablanca festgelegt, in einem Schritt als "Bedingungslose Kapitulation", sondern in mehreren Schritten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Heeresgruppe C in Oberitalien legte, nachdem der entsprechende Vertrag bereits am 29. April unterzeichnet worden war, am 02. Mai 1945 die Waffen nieder. Es folgten am 05. Mai die Streitkräfte in Nordwestdeutschland, Westholland und Dänemark und am nächsten Tag jene in Süddeutschland und Österreich.

Als von deutscher Seite versucht wurde, weitere Teilkapitulationen zu erreichen, weigerte sich der alliierte Oberbefehlshaber Eisenhower, worauf es am 07. Mai 1945 zur Unterzeichnung der "Bedingungslosen Kapitulation" im US-Hauptquartier in Reims kam, die am 08. Mai um 23.01 Uhr in Kraft trat. Auf Druck der sowjetischen Seite wurde dieser Akt in deren Hauptquartier in Berlin-Karlshorst am 09. Mai wiederholt. Mit diesen beiden Zeremonien war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet.

Kaplan

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Kapo

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Kapp-Putsch

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Karabiner

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Kastellan

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Katechismuswahrheiten

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Katholische Arbeiterbewegung (KAB)

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Katholischer Jungmännerverein (KJMV)

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Kibbuz

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Kinderfachabteilung

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Kinderlandverschickung (KLV)

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Kindertransporte

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Kirche, lutheranische und reformierte

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Kirchenkampf

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Kirchmeister

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Kittelbachpiraten

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Klarissen

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Klingepütz

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Kluft

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Kollaboration

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Kolping (Organisation)

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Kommis

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Kommunismus

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Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

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Kompanie

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Komplet (deutsche)

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Konfirmation

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Konsistorium

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Konzentrationslager (KZ)

Gewalttätige Verfolgung und Ausschaltung von Andersdenkenden gab es in der NS-Zeit von Anfang an. Zum Vollzug entstanden vielerorts Folterstätten in Kellern, Kasernen und Stammlokalen von SA und SS. Solche Orte des Verbrechens und „wilden Lager" bildeten Vorstufen der Konzentrationslager (wie z.B. das in Dachau bei München), in denen politische Gegner und rassisch Verfemte in „Schutzhaft" genommen wurden. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine äußerst brutale, unmenschliche Behandlung und schier grenzenlose Ausbeutung der Inhaftierten. Anfangs wurden Menschen vereinzelt, später systematisch im großen Stil ermordet, durch Arbeit oder medizinische Versuche zu Tode gequält Insbesondere während des Weltkrieges wurde das KZ-System ausgebaut. In aller Regel stellte die SS Personal und Wachmannschaften. Sie führte die „Vernichtung durch Arbeit" im Auftrag organisationseigener Unternehmen durch und schickte Häftlinge als Arbeitssklaven in die Rüstungswirtschaft oder Betriebe anderer großer Konzerne aus dem Reichsgebiet.

Koppel

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koscher

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Kothe

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Kotten

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Kradmelder

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Kraft durch Freude (KdF)

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Kriegsbeginn (September 1939)

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Kriegsgefangene in alliierter Hand

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Kriegsgefangenschaft, sowjetische

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Kriegshilfsdienst

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Kriegsstrafrecht

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Kriegswirtschaftsverordnung

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Kulmhof (Chelmno)

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Kurat (in der DPSG)

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Kyrillische Alphabet

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KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch e.V.

KZ-Außenlager Kaltenkirchen in Springhirsch

Im September 1944 errichtete die SS im Auftrag der Luftwaffe im Ortsteil Springhirsch der Gemeinde Nützen direkt an der jetzigen Bundesstraße 4 ein Konzentrationslager, das KZ-Außenlager Kaltenkirchen. Dieses war eines von 87 Außenlagern des bei Hamburg-Bergedorf gelegenen Konzentrationslagers Neuengamme. Die männlichen Häftlinge mussten schwere Erdarbeiten beim Bau einer für Düsenflieger geeigneten Startbahn und bei der Erweiterung der Infrastruktur des Einsatzflugplatzes verrichten. Die durchschnittlich ca. 500 Häftlinge lebten, gesichert durch einen Lagerzaun mit Wachtürmen, in drei Unterkunftsbaracken und einer Sanitärbaracke. Das KZ-Außenlager war durch enge Wirtschaftsbeziehungen mit Kaltenkirchen verbunden, sporadisch marschierten Kolonnen von Häftlingen auf dem Weg vom oder zum Kaltenkirchener Bahnhof durch die Kleinstadt.

Die Häftlinge waren überwiegend Widerstandskämpfer aus der Sowjetunion, Frankreich, Polen, den Niederlanden, Belgien, Deutschland und weiteren Ländern. Die Bewachung übernahmen bis zu 86 an die SS überstellte Wehrmachtssoldaten. Die Kommandanten waren der von der Wehrmacht abgegebene SS-Hauptsturmführer Otto Freyer, ihm nachfolgend Bernhard Waldmann. 

Die SS, die Luftwaffe und die Bauleitung der Organisation Todt waren verantwortlich für die immer schlechter werdenden Lebensbedingungen der Häftlinge. Diese litten an Hunger, mangelnder Hygiene, unzureichender Kleidung, vermeidbaren Krankheiten, unmenschlich schwerer Arbeit und an permanenter Gewalt. Geschwächte und kranke Häftlinge wurden in das Stammlager Neuengamme geschickt und durch neue, noch arbeitsfähige Häftlinge ersetzt. Nachweisbar ist der Tod von 190 KZ-Häftlingen im KZ-Außenlager Kaltenkirchen. Die Toten wurden in den eigens angelegten Gräberstätten in Moorkaten und Springhirsch, einige auch auf dem Gemeindefriedhof Kaltenkirchen begraben.

L

Lagermädelführerin / Lagermannschaftsführer

Die im September 1940 eingeführte „Erweiterte Kinderlandverschickung" (KLV) wurde als Schutz- und gesundheitliche Erholungsmaßnahme dargestellt. Der Alltag in den KLV-Lagern unterstand allerdings der HJ, die Lagermädelführerinnen bzw. Lagermannschaftsführer (LMF) einsetzte, die für die gesamte politische und militärische „Freizeit"-Gestaltung zuständig waren, während den Lagerlehrern - zumindest faktisch - lediglich die Verantwortung über den Unterricht zustand.

Die LMFs konnten großen Einfluss auf die Kinder ausüben, was umso mehr galt, je länger die Aufenthaltsdauer in den Lagern oder deren Entfernung vom Elternhaus war. Gemäß den Zielen der HJ stand in aller Regel politische Beeinflussung und paramilitärischer Drill auf der Lager-Tagesordnung.

Landeshaus

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Landeskirche, evangelische

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Landhilfe

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Landjahr

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Landser

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Landsknechtstrommel

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Langemarck

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Lazarett

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Lebensreformbewegung

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Leipzig-Dösen (Heil- und Pflegeanstalt)

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Leoninum

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Leutnant

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Ley, Robert

Robert Ley war einer der prominentesten alten Kämpfer in der Führungsriege des NS-Regimes und u.a. bis zu dessen Ende Leiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF). Im Volksmund hatte er den vielsagenden Spitznamen „Reichstrunkenbold“ und gehörte zu den Vertrauten Hitlers, die stets Zugang zu ihm hatten.

Er war am 15.2.1890 als Sohn von Bauern in Niederbreidenbach im Oberbergischen Land geboren worden, studierte nach dem Abitur 1910 in Jena und Bonn Naturwissenschaften und kämpfte im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger bei Verdun und an der Somme. Schwer gezeichnet kehrte er 1920 aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück und promovierte an der Universität Münster in Chemie. Schon 1923 trat Ley in die NSDAP ein und machte dort schnell Karriere, wurde u.a. 1925 Gauleiter von Rheinland-Süd und entwickelte sich zu einem fanatischen Demagogen und Antisemiten. Er arbeitete als Chemiker bei der I.G. Farben in Leverkusen, bis er 1928 wegen Alkoholproblemen entlassen wurde. 1930 wurde Ley Reichstagsabgeordneter und 1932 Reichsorganisationsleiter der NSDAP, konnte sich aber in den innerparteilichen Machtkämpfen nur teilweise durchsetzen.

Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler und der Zerschlagung der Gewerkschaften im Mai 1933 wurde er zum Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF) gemacht. Damit stand er an der Spitze der größten Organisation im „Dritten Reich“, die alle Arbeiter und Angestellten erfassen und bisherige Verbände übernehmen sollte und 1942 eine Mitgliederzahl von an die 25 Millionen erreichte. Doch sie war trotz gegenteiliger Versprechungen der Propaganda alles andere als eine Interessenvertretung der Arbeiter, vielmehr ein NS-Instrument zur massenweisen Gleichschaltung von Arbeit und Freizeit. Große Popularität genoss die von Ley begründete Unterorganisation „Kraft durch Freude“ (KdF) mit ihrem Reise- und Freizeitprogramm.

Ley versuchte auch, Einfluss auf das Erziehungswesen zu nehmen und initiierte die Gründung von 32 Adolf-Hitler-Schulen, wo eine Auslese von Schülern unter privilegierten Bedingungen zu zukünftigen NS-Führern herangebildet werden sollten. Auch die Organisation der NS-Ordensburgen als Parteischulen und der Reichsparteitage hatte er an sich ziehen können, sowie im Krieg den staatlichen Wohnungsbau.

Als ihm nach Kriegsende von den alliierten Siegermächten in Nürnberg der Prozess gemacht werden sollte, erhängte sich Robert Ley am 25.10.1945 in seiner Gefängniszelle.

Litzmannstadt (Lodz)

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Lohse, Hinrich

Hinrich Lohse (* 2. September 1896 in Mühlenbarbek; † 25. Februar 1964 ebenda) war ein deutscher Kaufmann, Bankangestellter und nationalsozialistischer Politiker. Von 1925 bis 1945 war er Gauleiter in Schleswig-Holstein. Von 1933 bis 1945 war er Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein. Damit bekleidete er das höchste Amt in der Provinz während des „Dritten Reichs“. Von Juli 1941 bis Dezember 1944 stand er außerdem an der Spitze der Zivilverwaltung im Reichskommissariat Ostland. In dieser Position war er einer der Hauptverantwortlichen für den im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten begangenen Völkermord, insbesondere hinsichtlich des Genozids an der jüdischen Bevölkerung.[1] Seine Dienststelle mit Sitz in Riga unterstand unmittelbar dem Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, das unter der Führung des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg stand. Er wurde nach dem Krieg von deutschen Behörden für seine Verbrechen nicht zur Verantwortung gezogen.

Ludendorff, Erich

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Luftmine

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Luftnachrichteneinheit

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Luftschlacht um England (1940)

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Luftschutz

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Luftschutzkeller

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Luftschutzwart

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Luftwaffenhelfer

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Luftwaffenhelferinnen

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Luminal

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M

Machtübernahme

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Maiandacht

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Majdanek (Konzentrationslager)

Majdanek war ein Konzentrations- und Vernichtungslager in der polnischen Stadt Lublin. Die SS errichtete dort im Oktober 1941 ein KZ für bis zu 50000 Häftlinge, die meisten davon Juden. Die Lebensbedingungen waren unmenschlich und die Verpflegung unzureichend. Die Gefangenen mussten in der Land- und Forstwirtschaft Zwangsarbeit leisten. Diese Bedingungen und Krankheit, Misshandlungen und Hinrichtungen erhöhten die Opferzahlen.

Im Oktober 1942 wurde in Majdanek eine Vergasungsanlage in Betrieb genommen, in der Ankömmlinge aus Deutschland, Italien, Holland und anderen Ländern, die als "nicht arbeitsfähig" eingestuft wurden, ermordet wurden. Innerhalb eines Jahres töteten die Nazis mindestens 200 000 Menschen. Die überlebenden Juden wurden bei der Aktion "Erntefest" erschossen.

17 Mörder des KZ Majdanek standen 1974 vor Gericht. Der Prozess dauerte fast sieben Jahre und endete mit vier Freisprüchen und nur acht Verurteilungen zu Freiheitsstrafen. Im Majdanek-Prozess wurde aber wichtiges Beweismaterial gesichert, das die Systematik der Judenvernichtung belegt.

Malaria

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Maria-Wächtler-Schule

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Martyrologium

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Marxismus

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Mauthausen (Konzentrationslager)

Mauthausen war ein nationalsozialistisches Konzentrationslager in Österreich, das 1938, nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, eingerichtet wurde. Das KZ lag in der Nähe eines verlassenen Steinbruchs; die Häftlinge mussten dort unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Insbesondere nach Kriegsbeginn verschlechterten sich die Bedingungen in Mauthausen und die Anzahl der Gefangenen stieg an. Während das Lager im Dezember 1939 noch 2.600 Insassen hatte, waren es 1943 schon 26.000. Im März 1945 waren 84.000 Menschen in dem Lager. Von insgesamt 200.000 Insassen zwischen 1938 und 1945 wurden schätzungsweise 120.000 ermordet.

In Mauthausen waren so genannte „Asoziale", politische Gefangene und jüdische Häftlinge interniert. Darüber hinaus wurden Gefangene aus vielen europäischen Ländern, unter anderem der Tschechoslowakei, Polen, Spanien und der Sowjetunion, nach Mauthausen gebracht. Es handelte sich dabei um Zivilisten und Kriegsgefangene. Beispielsweise waren Tausende spanische Republikaner und Mitglieder der Internationalen Brigaden in Mauthausen interniert.

Ab 1942 mussten die KZ-Insassen Zwangsarbeit leisten; ab Herbst 1943 wurden sie gezwungen, in der Rüstungsindustrie zu arbeiten. Häftlinge wurden gleich bei der Ankunft ermordet, vom Wachpersonal zu Tode gequält oder in der Gaskammer vergast. Insbesondere die jüdischen Insassen wurden extrem schlecht behandelt.

Es gab verschiedene Nebenlager Mauthausens, um die wachsende Anzahl der Häftlinge fassen zu können. Viele jüdische Häftlinge wurden 1944 zum Arbeitseinsatz nach Mauthausen, unter anderem aus Auschwitz. Anfang 1945 erreichten die so genannten Todestransporte aus den geräumten Lagern im Osten Mauthausen: Die Deutschen verlegten angesichts des Vormarsches der Roten Armee die Häftlinge der Vernichtungs- und Konzentrationslager im Osten weiter nach Westen. Zu Kriegsende war das Lager völlig überfüllt. Zehntausende starben in diesen letzten Monaten.

Das Konzentrationslager Mauthausen wurde am 05. Mai 1945 von den Amerikanern befreit.

Mein Kampf

In zwei Bänden wurde Adolf Hitlers Hauptwerk 1925 und 1926 veröffentlicht. Es sollte ursprünglich „Viereinhalb Jahre gegen Lüge, Dummheit und Feigheit" heißen, trug jedoch letztlich den Titel „Mein Kampf". Den ersten Band diktierte Hitler während seiner Festungshaft in Landsberg zuerst seinem Fahrer, dann Rudolf Heß. Parteigenossen redigierten das Manuskript und brachten es in eine druckreife Form.

Seit 1930 erschienen beide Teile in einem Band, dessen Text von Auflage zu Auflage stilistisch korrigiert wurde. Bis 1945 erreichte „Mein Kampf" eine Auflage von 10 Millionen Exemplaren und wurde in 16 Sprachen übersetzt. Der erste Band sollte Hitlers Leben darstellen, der zweite die Geschichte der Partei. Tatsächlich waren die autobiographischen Angaben lückenhaft und teilweise sogar falsch.

Die programmatischen Aussagen Hitlers überwiegen in beiden Bänden. Hitler beschreibt eine zukünftige Außenpolitik, in deren Zentrum die Forderung nach „Lebensraum im Osten" steht. Ein weiterer Schwerpunkt sind die antisemitischen Forderungen nach der „Entfernung der Juden". Dabei beschreibt er ganz plastisch, dass er nicht deren Auswanderung, sondern ihre Ermordung meint. Hitler beklagt beispielsweise, dass es die deutsche Regierung versäumt hätte, die Juden bei Beginn des Ersten Weltkriegs „unbarmherzig auszurotten" und behauptete, dass die Niederlage nicht erfolgt wäre, wenn man 12 000 oder 

15 000 von ihnen „unter Giftgas gehalten" hätte.

Die Bedeutung des Buches ist in der Forschung umstritten. Während es einige als Propaganda einschätzen, sehen andere darin die ernst gemeinte Darlegung Hitlers Ziele. Es ist zumindest ein deutliches Zeichen für das menschenverachtende Weltbild Hitlers und ein weiterer Beleg dafür, dass bereits vor 1933 deutliche Aussagen über den geplanten Umgang mit der jüdischen Bevölkerung gemacht wurden.

Seit 2016 liegt "Mein Kampf" in einer ausführlich kommentierten zweibändigen Ausgabe vor, die vom Institut für Zeitgeschichte erarbeitet wurde.

Meißnerformel

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Melder

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Meldungen aus dem Reich

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Memelland

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Messdiener

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Michael (Zeitschrift)

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Militärregierung (nach 1945)

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Minsk (Getto)

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Mischehe

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Mischling"

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Mittelbau-Dora (KZ)

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Morgenthauplan

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Moringen (Jugendschutzlager)

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Morsealphabet

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Mussolini, Benito

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Musterung

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Mythus des 20. Jahrhunderts

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Mädchenbibelkreise

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N

Nachkriegszeit (Versorgung 1945-1948)

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Nathan der Weise

Dieses Versdrama in fünf Akten, verfasst von Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781), erschienen 1779 und uraufgeführt 1783 in Berlin, ist einer der großen Klassiker der deutschen Aufklärung, ein idealistisches Plädoyer für Toleranz, Vernunft und Humanität von bleibender Aktualität. Doch nach nationalsozialistischen Maßstäben gehörte das weltberühmte Werk wegen dieser Grundideen und durch die Tatsache, dass die titelgebende Hauptfigur ein reicher Jude von edlem Charakter und großer Weisheit und Menschenliebe war, auf den Scheiterhaufen.

Das Stück spielt zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem, wo die Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam aufeinander treffen. Bei der Rückkehr von einer langen Geschäftsreise erfährt Nathan, dass seine Pflegetochter Recha von einem christlichen Tempelherren gerettet worden ist, als sein Haus in Flammen stand. Dieser war in Gefangenschaft des muslimischen Sultans geraten, aber von der sonst üblichen Hinrichtung verschont und begnadigt worden, weil er dessen verstorbenem Bruder so ähnlich sah. Der Sultan lässt Nathan kommen, um seine allseits gerühmte Freigebigkeit und Vernunft zu prüfen, und fragt ihn, welche Religion er für die wahre halte.

Nathan antwortet mit der berühmten Ringparabel: Seit vielen Generationen wurde in einem Königshaus immer an den Lieblingssohn ein ganz besonderer Ring vererbt, der seinem Träger die Fähigkeit verlieh, sich „vor Gott und den Menschen angenehm zu machen“. Doch ein alter König konnte sich nicht zwischen seinen Söhnen entscheiden, weil er alle drei gleich liebhatte. Schließlich ließ er zwei Ringe ganz ähnlich dem ersten anfertigen und übergab sie den Söhnen vor seinem Tod. Ein weiser Richter schlichtete zwischen den Brüdern mit dem Rat, jeder solle die Echtheit seines Ringes durch sein praktisches Handeln beweisen, durch sein liebevolles, vorurteilsfrei menschenfreundliches Verhalten, durch Verträglichkeit und Wohltätigkeit.

Tief beeindruckt von diesem Gleichnis vom Verhältnis der Religionen zueinander bittet der Sultan Nathan um seine Freundschaft. Derweil hat sich der junge Tempelherr, der anfangs mit Juden gar nicht verkehren wollte, in Recha verliebt, doch Nathan sträubt sich gegen eine Heirat. Nach und nach stellt sich heraus, dass sie ein christlich getauftes Waisenkind ist, das Nathan aufgezogen hat, obwohl seine Frau und alle seine Kinder durch brandschatzende Christen den Tod gefunden hatten. Der Tempelritter ist Rechas Bruder und beide sind Nichte und Neffe des Sultans. Am Ende umarmen sich alle, - die leiblichen Verwandten untereinander und diese mit ihrem gemeinsamen Geistes- und Seelenverwandten Nathan.

National-Zeitung (Essen)

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Nationalkomitee Freies Deutschland (Köln)

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Nationalpolitische Erziehungsanstalten

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Nationalpolitischer Lehrgang

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Nationalpolitischer Unterricht

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Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP)

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Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO)

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Naturfreunde

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Nebelwerfer

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Nerother Wandervogel

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Neudeutschland

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Neuerburg

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Neues Testament

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Neuheidentum

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Nichtangriffspakt (deutsch-sowjetischer)

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Nordafrika als Kriegsschauplatz

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Notabitur und Reifevermerk

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Notdienstverpflichtung

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Notverordnung

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Novemberrevolution (1918)

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Novemberverbrecher

Diese schwere politische Beschimpfung bezog sich auf den November 1918. Sie wurde ähnlich wie etwa auch die Wortbildungen ‚Novemberlumpen‘, ‚Novembersystem‘ oder ‚Novemberrepublik‘ von rechtsradikalen Parteien und Gegnern der Weimarer Republik, insbesondere von den Nationalsozialisten oft in politischen Auseinandersetzungen und Polemiken verwandt.

Zwar war die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg tatsächlich von den Generalen der Obersten Heeresleitung zu verantworten, die selbst in aussichtsloser militärischer Lage dem Volk noch den Sieg versprochen hatten, dann aber die unausweichlichen Waffenstillstands- und -Friedensverhandlungen anderen überließen. Dennoch gelang es den Militärs bald, die Dolchstoßlegende zu verbreiten, wonach Verräter in der Heimat den erfolgreichen Frontkämpfern in den Rücken gefallen sein sollten, und dann die Schuld für die Folgen von sich weg und den ‚Novemberverbrechern‘ zuzuweisen.

Damit waren zunächst die „Umstürzler“ der Novemberrevolution von 1918 gemeint, die aufständischen Matrosen und Soldaten sowie die Sozialdemokraten, die in der chaotischen Lage vom letzten kaiserlichen Reichskanzler provisorisch Regierungsverantwortung übernommen und die ersten Wahlen für eine parlamentarische Demokratie ausgeschrieben hatten. Sodann wurden die Unterzeichner des Waffenstillstandsvertrags vom 11.11.1918 so tituliert, ebenso später jene Repräsentanten, die den Friedensvertrag von Versailles angenommen hatten, und letztlich alle, die für die Weimarer Demokratie einstanden.

Es blieb aber nicht bei verbalen Anschuldigungen, diese dienten in den frühen 1920er Jahren nur zu oft als Vorwand und vermeintliche Rechtfertigung für Fememorde an demokratischen Politikern wie Kurt Eisner, Matthias Erzberger und Walter Rathenau. Hitler nahm für sich früh in Anspruch, den Ausdruck selbst geprägt zu haben, er machte ihn zu einem ganz zentralen Element seiner Hetzpropaganda und bedrohte die angeblichen Novemberverbrecher mit der Todesstrafe, sobald die NSDAP an der Macht sei. Tatsächlich wurden unter dieser Etikettierung ab Februar 1933 KPD- und SPD-Mitglieder zu Zehntausenden verhaftet, in schnell eingerichteten Konzentrationslagern gefoltert und ermordet.

NS-Frauenschaft (NSF)

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NS-Führungsoffizier

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NS-Kraftfahrerkorps (NSKK)

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NS-Lehrerbund (NSLB)

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NS-Schülerbund

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NS-Volkswohlfahrt (NSV)

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Nürnberger Gesetze (1935)

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Nürnberger Prozesse

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O

Oberkommando des Heeres (OKH)

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Oberprima

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Oberpräsident

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Oberschule

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Organisation Todt

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Ortsgruppe / Ortsgruppenleiter

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Ostarbeiter

Mit Beginn des Dritten Reiches wurden zunächst Arbeiter angeworben, die freiwillig nach Deutschland kamen, um hier zu arbeiten. Während des Zweiten Weltkrieges wurden dann massenhaft Arbeitskräfte gewaltsam aus den von der deutschen Wehrmacht eroberten Gebieten in West- und Osteuropa nach Deutschland gebracht (Zwangsarbeiter), die hier unter größtenteils inhumanen Bedingungen gegen ihren Willen z.B. bei der Reichsbahn, in der Rüstungsindustrie, bei der Schwerindustrie, aber auch in der Landwirtschaft arbeiten mussten sowie in allen Betrieben, die beim Arbeitsamt Arbeitskräftebedarf gemeldet hatten. Vor allem der Arbeitskräftemangel in der deutschen Kriegswirtschaft sollte auf diese Weise ausgeglichen werden. Auch Kriegsgefangene wurden in der Wirtschaft eingesetzt. Im Herbst 1944 befanden sich über 7,8 Millionen ausländische Arbeiter zur Zwangsarbeit im Deutschen Reich.

Auch die sog. "Ostarbeiter" waren zunächst ab 1939 im besetzten Polen angeworben worden, da der gewünschte Erfolg jedoch ausblieb, ordneten die deutschen Behörden Zwangsrekrutierung und Razzien an, bei denen sie von der Straße weg nach Deutschland verschleppt wurden. Zusätzlich zu den allein 1,7 Millionen polnischen Ost- oder Fremdarbeitern, die bis 1944 gewaltsam nach Deutschland gebracht wurden, kamen etwa 2,5 Millionen Ostarbeiter aus der inzwischen besetzten Sowjetunion. Mehr als die Hälfte der polnischen und sowjetischen Arbeitskräfte waren Frauen, das Durchschnittsalter der sog. Ostarbeiter lag unter 20 Jahren. Die Polen und sowjetischen "Ostarbeiter" waren in ihrer rechtlichen Lage auf der untersten Stufe, da die Rekrutierung der Zwangsarbeiter nach der rassischen Hierarchie der Nationalsozialisten vorging: an der Spitze der Fremdarbeiter standen die "germanischer Abstammung". Ostarbeiter hatten als Kennzeichnung das "Ost" oder "P" zu tragen und wurden zusätzlich zu ihrem geringeren Arbeitslohn schlechter verpflegt als Zwangsarbeiter aus Westeuropa. Wie alle Fremdarbeiter mussten auch sie gegen ihren Willen über Jahre fern von der Heimat unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten, unter denen viele erkrankten und starben. Im Deutschen Reich existierten mehr als 20 000 Lager für Fremdarbeiter.

Osteinsatz der HJ

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Ostfeldzug (1941)

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Ostfront

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Ostjuden

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Ostkolonisation

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Ostland

Der Begriff „Ostland“ war schon zu Beginn der Weimarer Republik entstanden und bezeichnete jene Gebiete, die durch den Ersten Weltkrieg im Osten des Deutschen Reiches verloren gegangen waren. Für Kritiker des Versailler Friedensvertrages und selbsternannte Bewahrer des deutschen Volkstums, erst recht in der NS-Propaganda war er von besonderer Bedeutung, die sich im Verlauf des Zweiten Weltkriegs aber noch erweitern sollte:

Nach dem Überfall deutscher Truppen auf die Sowjetunion am 22.6.1941 und der schnellen Eroberung von Lettland, Litauen sowie Weißruthenien (heutiges Belarus), im Dezember kam erst Estland hinzu, wurde am 17.07.1941 für die Verwaltung dieser besetzten Gebiete das Reichskommissariat Ostland eingerichtet.

Unmittelbar nach dem Einmarsch begann dort unter Führung der SS die barbarische Verfolgung und Vernichtung der einheimischen Juden. Darüber hinaus richtete sich die dortige Politik auf die Germanisierung der übrigen Bevölkerung, sofern sie nicht als Zwangsarbeiter ins Reichsgebiet deportiert wurde, auf die wirtschaftliche Ausbeutung dieser Länder und den Kampf gegen Partisanen. Doch 1943/1944 gelang es der sowjetischen Armee, die Territorien des Reichskommissariates Ostland Schritt für Schritt zurückzuerobern.

Ostwall

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P

Palästina

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Papen, Franz von

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Parteiabzeichen

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Partisan/Partisanenkrieg

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Passierschein

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Patriotismus

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Penne

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Persilschein

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Pfadfinderwesen

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Pfarrernotbund

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Pflichtjahr

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Pietismus

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Pimpf

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Pioniere (Armee)

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Pius XI.

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Ploetz, Alfred

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Pogrom am 09. November 1938 ("Reichskristallnacht")

Als der 17-jährige polnischer Jude Herschel Grynszpan am 07. November 1938 in Paris einen Mitarbeiter der deutschen Botschaft niedergeschossen hatte, war das für das NS-Regime ein willkommener Anlass, durch einen Befehl an die Partei-, SA- und HJ-Dienststellen eine Welle gewalttätiger Ausschreitungen gegen Juden in Deutschland auszulösen. Die Aktion, propagandistisch zum Ausdruck „spontaner Volkswut“ erklärt, erreichte ihren Höhepunkt in der Nacht vom 09. auf den 10. November, kurz nachdem der Botschaftsmitarbeiter seinen Verletzungen erlegen war.

Während des Pogroms wurden im gesamten Reichsgebiet Synagogen niedergebrannt, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert und zerstört, was angesichts des dabei entstandenen Glasbruchs die verharmlosende Bezeichnung „Kristallnacht“ entstehen ließ. Schon die offizielle Bilanz war erschreckend: Danach waren 91 Menschen ums Leben gekommen, 267 Synagogen und Gemeindehäuser zerstört und rund 7.500 Geschäfte verwüstet worden. Außerdem wurden am 10. November mehr als 30.000 deutsche Juden in Konzentrationslager verschleppt, zahlreiche weitere begingen Selbstmord. Daher geht man heute von mehr als 1.300 Menschen aus, die als Folge des Pogroms starben. Zudem wurden tatsächlich mindestens 1.400 Synagogen und Gebetshäuser und damit mehr als die Hälfte des gesamten Bestandes stark beschädigt oder völlig zerstört.

Die Reaktionen der Bevölkerung während des Pogroms, vom NS-Regime als „berechtigte und verständliche Empörung des deutschen Volkes“ deklariert, waren zumeist von eingeschüchterter Reserviertheit und einem schockierten Schweigen geprägt. Wenn sich auch nur wenige Menschen außerhalb von SA, SS und HJ aktiv an den Zerstörungen und Brandschatzungen beteiligten, muss andererseits festgestellt werden, dass auch kaum jemand den jüdischen Nachbarn zur Seite stand.

Unmittelbar nach dem Pogrom folgte eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die seit Jahren verfolgte antijüdische Politik fortgesetzt wurde. Die wirtschaftliche Ausplünderung der Juden („Arisierung“) wurde nun abgeschlossen, der Druck zur Auswanderung weiter erhöht und die Trennung von der deutschen Bevölkerung verschärft. Spätestens mit dem 09. November 1938 wurde für Juden jede bis dahin noch verbliebene Möglichkeit eines Lebens in Deutschland zunichte gemacht.

Presbyter

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Prinz Eugen

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Proletariat

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Propaganda

Propaganda bedeutet die planmäßige Verbreitung von Meinungen mit dem Ziel, das Bewusstsein der Menschen zu beeinflussen. Für das NS-Regime war Propaganda als Mittel um die Macht zu erlangen, zu festigen und auszudehnen, unverzichtbar.

Die NS-Bewegung bediente sich von Beginn an zahlreicher Formen der Propaganda. Dazu zählten Großkundgebungen, Aufmärsche, einprägsame Symbole (etwa der Hitler-Gruß und das Hakenkreuz), Flugblätter und Kampflieder. Wichtigstes Propagandamittel waren die Auftritte Hitlers, der als äußerst begabter Redner mit besonderer Ausstrahlung galt.

Ab 1926 sorgte eine eigene Abteilung der NSDAP, die Reichspropagandaleitung (RPL), dafür, die NS-Propaganda - etwa durch gezielte Rednerschulung - zu perfektionieren. 1930 schließlich wurde Joseph Goebbels 1930 zum Reichspropagandaleiter ernannt. Unter seiner Leitung durchdrang die NS-Propagandamaschinerie immer weitere Bereiche der Gesellschaft. Eine völlig neuartige Form wurde im Wahlkampf 1932 erreicht, als Hitler mit dem Flugzeug ganz Deutschland bereiste und auf unzähligen Massenveranstaltungen der Partei auftrat.

Nach der Machtübernahme erfuhr die Propaganda eine weitere Aufwertung, die auch in der Schaffung eines eigenen Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda unter Goebbels zum Ausdruck kam. Riesige Massenkundgebungen blieben ein wichtiges Propagandamittel, vorzugsweise bei vom NS-Regime eigens geschaffenen oder umgedeuteten nationalen Feiertagen (Hitlers Geburtstag, Tag der Arbeit, Muttertag) oder bei den perfekt inszenierten Reichsparteitagen in Nürnberg. Aber auch im Alltag - in Schule, Beruf, Freizeit - war NS-Propaganda als Mittel der Massensuggestion allgegenwärtig.

Im Krieg wurde die einseitige Kriegsberichterstattung wichtige Aufgabe der Propaganda. Werkzeuge waren alle Mittel der modernen Nachrichtenübermittlung, besonders dem Rundfunk („Volksempfänger") und dem Kino („Deutsche Wochenschau") kam hier eine zentrale Bedeutung zu. Spezielle „Kriegshefte" der NSDAP glorifizierten die deutschen Angriffskriege.

Protektorat "Böhmen und Mähren"

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Protestantismus

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Provinzialschulkollegium

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Präfekt (im KJMV)

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Präses (im KJMV)

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Q

Quickborn

Aus der Tradition der Jugendbewegung heraus wurde der Quickborn im Jahre 1913 egründet. Sechs Jahre später im Jahr 1919 erwarb der Bund (in Form des Vereins: Verein der Quickbornfreunde e.V.) die damals noch sehr baufällige Burg Rothenfels. 1939 verboten die Nationalsozialisten den Bund und beschlagnahmten die Burg. Der Bund bestand jedoch im Geheimen weiter und wurde 1947 wieder gegründet.

Heute versteht sich der Quickborn-Arbeitskreis als Zusammenschluss von Christen und Christinnen, die einen selbständigen und unabhängigen Weg zur Gestaltung ihres Lebens suchen. Wie damals im Bund Quickborn leben seine Mitglieder nicht nach programmatischen Grundsätzen, die aufgeschrieben sind. Sie fühlen sich verbunden in dem Bemühen, eine Antwort auf die Fragen unserer Gegenwart und Zukunft zu suchen.

Mittelpunkt für den Quickborn sind die Tagungen auf Burg Rothenfels. Die Jugend des Quickborn Arbeitskreises ist Mitgliedsverband im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Quo Vadis" (Roman)

Der historische Roman „Quo Vadis" von dem polnischen Schriftsteller Henryk Sienkiewicz aus dem Jahre 1896 handelt von der Christenverfolgung unter dem römischen Kaiser Nero. Mit diesem Werk erlangte der  Sienkiewicz weltweite Berühmtheit. Das Buch wurde in der Nachkriegszeit mehrfach verfilmt.

R

Rabbiner

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Rachitis (Englische Krankheit)

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Rassenkunde

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Rassismus

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Ravensbrück (Konzentrationslager)

Das KZ Ravensbrück war ein deutsches Konzentrationslager im damaligen brandenburgischen Landkreis Templin/Uckermark. Es gilt als das größte Frauenkonzentrationslager Deutschlands.

Das Lager wurde 1938 vom SS-Führer Heinrich Himmler zunächst als reines Frauenlager gegründet, später entstand ein kleines Männerlager und in unmittelbarer Nähe ein "Jugendschutzlager" für Mädchen. Ravensbrück hatte bis zu 70 Außenlager, in denen durch Häftlinge Sklavenarbeit verrichtet werden musste. Diese Außenlager waren über einen Bereich von der Ostsee bis nach Bayern verteilt.

Die Insassen in Ravensbrück litten unermesslich. Sie lebten unter unmenschlichen Bedingungen, Tausende wurden erschossen, erwürgt, vergast, lebendig begraben, oder arbeiteten sich zu Tode. Einige starben in so genannten medizinischen Experimenten. Alle Insassen, einschließlich der kleinen Kinder, mussten schwere Arbeit verrichten, die allgemein zum Tod führte. Die Frauen wurden gezwungen, z.B. für die Firma Siemens AG Teile für die V-2 Raketen zu bauen.

Ravensbrück hatte ab dem Winter 1944/45 eine Gaskammer und ein Krematorium. Ende 1944 wurde im Zentrum des Konzentrationslagers ein Richtplatz angelegt. Mit der schnellen Annäherung der Roten Armee im Frühjahr 1945 entschied die SS, möglichst viele Gefangene zu töten, um zu vermeiden, dass diese später bezeugen konnten, was im Lager geschehen war.

Als russische Truppen Ende April nur noch Stunden entfernt waren, wurden die Frauen, die noch gehen konnten, von der SS gezwungen, das Lager zu räumen. Weniger als 2.000 unterernährte und kranke Frauen und 300 Männer befanden sich noch im Lager, als es von der Roten Armee am 30. April 1945 befreit wurde. Die Überlebenden des Todesmarsches wurden in den folgenden Stunden durch eine russische Aufklärungseinheit befreit.

Bis zur Befreiung wurden Zehntausende Frauen und Kinder ermordet. Eine grobe, methodisch sehr fragwürdige britische Schätzung von 1946 gab 91.000 in Ravensbrück verstorbener, ermordeter und vergaster Frauen an, was sich als stark überhöht erweisen sollte. Die neuere Forschung geht, wenngleich sehr umstritten, auf verbesserter Quellengrundlage von mindestens 25.000 und höchstens 40.000 Opfern aus. In dieser Zahl sind die Opfer der Todesmärsche nicht inbegriffen.

Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers befindet sich heute eine Gedenkstätte.

Reeducation

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Reformation

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Reformkleid

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Reformpädagogik

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Regiment

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Reichsarbeitsdienst (RAD)

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Reichsausschuss der deutschen Jugendverbände

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Reichsbanner

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Reichsberufswettkampf

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Reichsdeutsche

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Reichsführer SS

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Reichsgründung 1871

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Reichsjugendführung / Reichsjugendführer

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Reichskonkordat

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Reichsluftschutzbund (RLB)

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Reichsparteitag

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Reichspfadfinder

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Reichsprotektorat

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Reichsschaft deutscher Pfadfinder

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Reichssender

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Reichssicherheitshauptamt

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Reichssportbund (RSB)

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Reichssportführer

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Reichssportwettkampf

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Reichstagsbrand

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Reichstagswahl und Volksabstimmung (November 1933)

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Reichstagwahl (März 1933)

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Reichsverband der Evangelischen Jungmännerbünde Deutschlands

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Reichsverteidigungskommissar

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Reichsvertretung der deutschen Juden

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Reichsärzteführer

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Rekrut

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Reparationszahlungen

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Reserveoffiziersanwärter (ROA)

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Rheinlandbesetzung (März 1936)

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Rheinwiesenlager (1945)

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Ritterkreuz

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Rosenberg, Alfred

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Rote Armee

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Rote Jungpioniere

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Roter Frontkämpferbund

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Rotes Kreuz

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Ruhrbesetzung/Ruhrkampf

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Ruhrkessel (1945)

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Rust, Bernhard

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Röhm, Ernst

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Röhmputsch

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Rüstungskommando

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S

Saarland (Rückgliederung)

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Sabbat

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Sachsenhausen (KZ)

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Salesianer

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Schalmai

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Scharlach

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Scharnhorstbund

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Scheideweg (Zeitschrift)

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Schiboleth

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Schirach, Baldur von

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Schlegelberger, Hartwig

Hartwig Schlegelberger (* 9. November 1913 in Berlin; † 6. Oktober 1997 in Flintbek) war ein deutscher Politiker (CDU). Der Sohn des kommissarischen Reichsjustizministers Franz Schlegelberger war als NS-Militärjurist tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg er in die Politik der Bundesrepublik ein, war von 1961 bis 1963 Finanzminister und von 1963 bis 1971 Innenminister und außerdem Stellvertreter des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein. Hartwig Schlegelberger gilt als Beispiel für den Wiederaufstieg von Juristen aus der Zeit des Nationalsozialismus in der frühen Bundesrepublik.

 

Ausführliche Informationen zur Person finden Sie unter Hartwig Schlegelberger - Archivportal-D und Hartwig Schlegelberger – Wikipedia
 

Schulgeld (Freistelle)

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Schulte, Joseph

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Schulte-Pelkum Hermann-Josef

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Schutzhaft

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Schutzstaffel (SS)

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Schwarzmarkt

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Schwertworte der HJ

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Schächten

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Schächten

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Schülermütze

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Sederabend

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Selektion

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Separatismus im Rheinland (1922/23)

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Septemberaktion"

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Sibirien (Kriegsgefangenschaft)

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Sicherheits- und Hilfdienst (SHD)

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Sicherheitsdienst (SD) der SS

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Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR)

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Silentium

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Singeschiff

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Singschar

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Sobibor (Vernichtungslager)

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Sondergericht

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Sonderlehrgang

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Sondermeldung

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Sonntagspflicht

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Sonnwendfeier

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Sowjetische Besatzungszone (SBZ)

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Sozialdemokrastische Partei Deutschlands (SPD)

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Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ)

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Spanische Grippe

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Spanischer Bürgerkrieg

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Sperrballons

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Spielschar

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St. Georgs-Pfadfinder (DPSG)

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Staatsjugendtag

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Stadtmission

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Stahleck (Burg)

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Stahlhelm

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Stalingrad

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Stamm / Stammführer (HJ)

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Stellungsbefehl

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Stellungskrieg

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Stempeln gehen

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Stunde Null

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Sturmabteilung (SA)

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Sturmschar

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Stürmer (Zeitschrift)

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Sudetenkrise“ und Münchener Abkommen

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Swing-Jugend

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Synagoge

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Synode

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Systemparteien"

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T

Tag von Potsdam

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Tannenberg

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Theresienstadt (KZ)

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Thora

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Tiefflieger

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Todesmarsch

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Totaler Krieg

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Treuhänder der Arbeit

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TThyssen AG

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Tuberkulose

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U

Überläufer

Unter einem Überläufer versteht man eine Person, die auf die Seite des Gegners wechselt. Im Militärwesen werden Überläufer abwertend auch Deserteure genannt - aus der Sicht der Seite, die verlassen wird. Der Begriff ist vor allem ein nachrichtendienstlicher Ausdruck für den hauptamtlichen Mitarbeiter eines fremden Nachrichtendienstes, der sich dem eigenen offenbart. Die jeweilige Bereitschaft eines Nachrichtendienstes, sich auf einen Überläufer einzulassen, ist sehr unterschiedlich ausgeprägt und wird in jeweiligen Einzelfällen auch überprüft.

V

V1

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V2

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Verdunklung

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Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA)

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Vernichtungslager

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Verordnung zum Schutz von Volk und Staat

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Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus der deutschen

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Versailler Vertrag

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Vierjahresplan

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Vierteljüdin"

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Visum

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Volk ohne Raum"

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Volksdeutsche

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Volksgemeinschaft

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Volksgerichtshof

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Volkssturm

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Volksverein

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Völkerball

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völkisch - Völkische Bewegung

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Völkischer Beobachter

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W

Wacht (Zeitschrift)

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Waldniel (Kinderfachabteilung)

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Walter Casott

Der 1913 geborene Walter Casott traf im Jahr 1928 während einer Wanderung mit anderen jungen katholischen Männern in Österreich erstmals auf dort heimische Pfadfinder. Diese Begegnung und deren Lebensweise beeindruckten die jungen Deutschen so sehr, dass sie gleich nach der Rückkehr zuhause mit dem Aufbau einer Pfadfinderbewegung begannen. Walter Casott wurde Reichsfeldmeister und 1933, im Jahr der Machtübernahme Hitlers, Bundesvorsitzender der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), die zu dieser Zeit etwa 13.000 Mitglieder in 310 Stämmen zählte. Diese Zahlen wuchsen zunächst weiter, obwohl die Nationalsozialisten diese Konkurrenz zu ihrer Jugendorganisation zu verdrängen versuchten, 1934 Kluft, Abzeichen und Banner verboten, bis sie schließlich die DPSG 1938 endgültig auflösten.

 

Walter Casott bewies in diesen schwierigen fünf Jahren durchaus Selbstbewusstsein und Mut. So reagierte er auf das Verbot, eine Kluft zu tragen, als Feldmeister der Erzdiözese Köln am 10.2.1934 mit einem Rundschreiben. Darin rief er seine Pfadfinder zu Treue und unverbrüchlichem Zusammenhalt auf und dazu, die geplanten Treffen, Schulungstage und Geländespiele unbeirrt durchzuführen und sich weder trennen noch verbieten zu lassen. Daraufhin wurde er zweimal im Düsseldorfer Polizeipräsidium verhört und als Feldmeister abgesetzt.

 

Werner Casott verstarb am 31.8.1992.

Wandervogel

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Wannseekonferenz

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Wartheland

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Wehrbezirkskommando

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Wehrertüchtigungslager

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Wehrerziehung

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Wehrkraftzersetzung

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Wehrmacht

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Wehrmachtbericht

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Wehrpflicht (Wiedereinfühtrung)

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wehrunwürdig

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Weimarer Republik

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Weimarer Republik: "Goldene Zwanziger" (1925-1929)

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Weimarer Republik: Endphase (1929-1933)

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Weimarer Republik: Frühe Krisenjahre

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Weltwirtschaftskrise (1929-1933)

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Werwolf

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Westdeutsche Arbeiterzeitung (WAZ)

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Westdeutscher Beobachter

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Westfeldzug (1940)

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Westfront (1944/45)

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Westwall

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Wiederbewaffnung

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Wiedergutmachung

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Wilhelm II.

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Winterhilfswerk (WHW)

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Wirtschaftswunder

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Wittlich (Jugendgefängnis)

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Wohlfahrtsunterstützung (Nachkriegszeit)

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Wohnungsbau der Firma Krupp

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Wunderwaffen"

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Währungsreform (1948)

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Wölflinge

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Z

Zech, Karl

Karl Zech (1892-1944) war u.a. SS-Gruppenführer und von Juli 1933 bis September 1937 Polizeipräsident von Essen.

Karl Zech wurde am 06. Februar 1892 in Swinemünde geboren und legte am dortigen Realgymnasium das Abitur ab. Er schlug ab 1910 beim 3. Oberschlesische Infanterieregiment Nr. 62 die Offizierslaufbahn ein und nahm am 1. Weltkrieg u.a. als Kompanieführer teil. Die deutsche Niederlage konnte er nicht akzeptieren, ging zunächst in ein Freikorps, dann zur Reichswehrbrigade.

Als er im Oktober 1919 ins Zivilleben verabschiedet wurde, musste er sein Auskommen als kaufmännischer Angestellter, Bergmann und Bergbaubeamter suchen. Daneben marschierte er ab 1921 acht Jahre lang bei dem antidemokratischen Wehrverband „Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten" mit, bevor er im Januar 1931 Mitglied der NSDAP und kurz darauf auch der SS wurde. Dort stieg Zech bis 1938 vom SS-Sturmführer in Essen bis zum SS-Gruppenführer auf.

Als Abgeordneter der NSDAP saß er 1932/33 im preußischen Landtag und ab 12. November 1933 im Reichstag. In Essen hatte Karl Zech über vier Jahre lang, vom 14. Juli 1933 bis zum 01. Oktober 1937 das Amt des Polizeipräsidenten inne. Danach leitete er das SS-Führungshauptamt innerhalb des SS-Hauptamtes und den SD-Oberabschnitt Ost.

Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Zech Ende September 1939 ins besetzte Polen geschickt und in Krakau anfangs als Polizeipräsident, Ende November als SS- und Polizeiführer (SSPF) eingesetzt. Doch ein Jahr später musste er den Dienst wegen Ertaubung quittieren. Im thüringischen Altenburg kam er bei dem Rüstungskonzern HASAG in eine leitende Position, verlor sie aber, als er im vorletzten Kriegsjahr wegen Veruntreuung von Lebensmitteln und Lebensmittelkarten angeklagt wurde. Als Karl Zech deswegen am 01. April 1944 vom Sondergericht Weimar zu vier Jahren Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt wurde, nahm er sich noch am selben Tag das Leben.

 

Zentrum (Partei)

Die Anfänge der Zentrumspartei gehen in das deutsche Kaiserreich zurück. Sie wurde 1870 als "Deutsche Zentrumspartei" gegründet und verstand sich als die Interessensvertretung der Katholiken im preußischen antikirchlichem "Kulturkampf". Gleichzeitig deutete ihr Name aber auf die angestrebte vermittelnde und ausgleichende Rolle zwischen dem linken und dem rechten Pol des Parteienspektrums hin.

In der Weimarer Republik wandelte sich die Zentrumspartei, die während des Kaiserreiches monarchistisch orientiert war, zu einer republiktreuen Volkspartei. Sie beteiligte sich an allen Regierungen zwischen 1919 und Mai 1932 und stellte in dieser Zeit die meisten Reichskanzler.

In der Endphase der Weimarer Republik gewannen innerparteilich jedoch konservative Strömungen immer größeren Einfluss, was nicht zuletzt dazu führte, dass die vor allem christlich begründete Ablehnung des Nationalsozialismus aufgeweicht zunehmend wurde. Im Bestreben, die NS-Bewegung durch Einbindung zu "zähmen", verhandelte das Zentrum mit der NSDAP und arbeitete mit ihr zusammen. Im März 1933 stimmte die Zentrumsfraktion dem Ermächtigungsgesetz, der Selbstentmachtung des Parlamentarismus zugunsten Hitlers, zu. Die Absicht der "Zähmung" misslang völlig, und die Partei musste sich bereits im Juli 1933 unter Druck selbst auflösen.

Nach dem Untergang des NS-Regimes wurde die Zentrumspartei wieder gegründet, blieb aber erfolglos. Viele Politiker, Mitglieder und Wähler des Zentrums fanden ihre neue politische Heimat in der überkonfessionellen CDU/CSU.

Zionismus

Diese Ende des 19. Jahrhunderts entstandene politische Bewegung strebte einen selbständigen jüdischen Nationalstaat in Palästina an.

Der Zion, ein Hügel in Jerusalem, war für das Judentum Zentrum ihres Glaubens und Wohnsitz Gottes, seitdem dort um 930 vor Christus, also vor fast 3.000 Jahren, unter König Salomo der erste Tempel errichtet worden war. Nach zweimaliger Zerstörungen dieses Tempels und Vertreibung der Juden, zuletzt 70 n.Chr. durch die Römer, wurde Zion Symbol für Jerusalem und das Volk Israel, Sehnsuchtsort und Ziel aller Hoffnung auf Rückkehr in das ‚gelobte Land‘ für jene, die gewaltsam über die Welt verstreut worden waren und vielerorts über die Jahrhunderte hinweg Diskriminierung und Verfolgung erfahren mussten.

Im Laufe der Zeit gab es verschiedene Ansätze und Ideen, wieder Juden in Palästina anzusiedeln, doch längerfristig wirkungsmächtig wurde erst die politisch-soziale Bewegung des Zionismus‘, die im späten 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen von Nationalismus und Antisemitismus entstand. Sie ging zunächst von Osteuropa aus und initiierte mehrere Siedlungsprojekte in Palästina.

Der österreichisch-ungarische Publizist Theodor Herzl (1860–1904) hielt die Emanzipation der Juden in Europa für gescheitert und entwickelte in seinem vielbeachteten Buch „Der Judenstaat – Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage“ die Idee eines eigenständigen jüdischen Gemeinwesens als gemeinsamen Auswanderungsziel für Juden in aller Welt. Das war die Initialzündung für den ersten internationalen Zionistenkongress in Basel, wo die bereits bestehenden nationaljüdischen Vereine am 29. August 1897 zusammentraten und die „Zionistische Weltorganisation“ gründeten, die eine „öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstätte in Palästina“ anstrebte. Daraus entwickelten sich verschiedene Strömungen, u.a. die sozialistische mit der Kibbuz-Bewegung und eine kulturelle Erneuerungsbewegung.

Die meisten westeuropäischen Juden lehnten die Auswanderung ins „Heilig Land“ allerdings ab; die orthodoxen aus Glaubensgründen, die liberalen, assimilierten aber, weil sie sich ihrer jeweiligen Nation zugehörig fühlten und dort auf weitere Fortschritte hinsichtlich Toleranz und rechtlicher Gleichstellung hofften. Im Ersten Weltkrieg waren viele an vorderster Front, um für ihr Land zu kämpfen und zu sterben. Das Ende dieses Krieges brachte auch das Ende des Osmanischen Reiches, zu dem die Region Palästina jahrhundertelang gehört hatte. An dessen Stelle traten die Briten als Mandatsregierung, die gegenüber den arabischen Einwohnern schnell ihr Vertrauen verspielt hatten und die deutliche Zunahme jüdischer Siedlungen in den 1920er Jahren zuließen.

Von 1933 bis zum Kriegsbeginn 1939 wanderten unter dem Druck der nationalsozialistischen Verfolgung etwa 250.000 von 525.000 der in Deutschland lebenden Juden aus, die meisten davon zunächst in europäische Nachbarstaaten, nur eine Minderheit nach Übersee oder Palästina. Doch auch dort stieg die Zahl der deutsch-jüdischen Immigranten sprunghaft an, parallel dazu wuchs der Widerstand der ansässigen palästinensischen Araber und verschärften sich die Spannungen. Vorschläge, einen binationalen Staat zu errichten, fanden keine Akzeptanz; den Teilungsplan der Vereinten Nationen (UN) vom November 1947 lehnte die arabische Seite ab. Am 14. Mai 1948 verkündete David Ben Gurion in Tel Aviv die Gründung des Staates Israel.

 

Zwangsarbeit / Zwangsarbeiter

Die Begriffe „Zwangsarbeit" und „Zwangsarbeiter" sind keine Ausdrücke aus der NS-Sprache. Während des Zweiten Weltkriegs nannte man die „ausländischen Arbeitskräfte", als die sie in Statistiken erscheinen, zumeist „Fremdarbeiter" oder einfach „Franzosen", „Russinnen", „Ost"- oder „Westarbeiter" usw. In den letzten Jahren aber hat sich weitgehend der Begriff „Zwangsarbeiter" für die ausländischen Männer, Frauen und Kinder, die für die deutsche Kriegswirtschaft arbeiten mussten, durchgesetzt. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass die übergroße Mehrheit zwangsweise nach Deutschland verschleppt oder aber nach freiwilliger Arbeitsaufnahme für einen begrenzten Zeitraum an der Rückkehr nach Hause gehindert wurde. Zusammenfassend arbeiteten fast alle Kriegsgefangenen, alle Häftlingsarbeiter sowie die Mehrheit der ausländischen Zivilarbeiter im Deutschen Reich unter Zwang. Zu beachten ist außerdem, dass nicht alle Zwangsarbeiter im NS-Staat Ausländer waren.

Ein Grundzug des Ausländer-Einsatzes war die vom NS-Regime propagierte und von der deutschen Bevölkerung weitgehend geteilte Unterteilung der Kriegsgesellschaft in Deutsche einerseits und die vor allem nach rassistischen Kriterien vielfach in sich differenzierten Gruppen von Ausländer andererseits. Vereinfachend lässt sich sagen: Je tiefer die Menschen in der rassistischen Hierarchie der NS-Ideologie standen, je später sie nach Deutschland kamen und je länger sie bleiben mussten, desto dominierender wurde der Zwangscharakter ihres Arbeitseinsatzes.

1944 arbeiteten im Dt. Reich 5,9 Mio. Ausländer, 1,9 Mio. Kriegsgefangene aus 26 Ländern und 400.000 KZ-Häftlinge in mehr als 30.000 Arbeitslagern. Ohne die vielfältigen Zwangsarbeitsmaßnahmen - von der Arbeitspflicht bis zur „Vernichtung durch Arbeit" - wäre die deutsche Kriegswirtschaft zusammengebrochen. An der Organisation der Zwangsarbeit waren Arbeitsverwaltung, Polizei, SS, Wehrmacht und zivile Besatzungsbehörden beteiligt.

Zwangssterilisation

Die Nationalsozialisten betrieben Bevölkerungspolitik, um die „rassische“ Qualität der Deutschen und die Zahl der „erwünschten“ Geburten zu erhöhen. Auf der anderen Seite wurden unerwünschte Personen – im Nazi-Jargon „rassisch Minderwertige“ – verfolgt und deren Vermehrung behindert oder ganz unterbunden.

Mit dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 wurde dazu die Möglichkeit der Zwangssterilisation von so genannten Erbkranken geschaffen. Darunter fielen Personen, die unter anderem an angeborenem „Schwachsinn“, Schizophrenie, Blindheit, Gehörlosigkeit, Veitstanz oder an schweren körperlichen Missbildungen litten. Auch Alkoholiker konnten als „Erbkranke“ eingestuft werden.

Ärzte und Anstaltsleiter beantragten beim Erbgesundheitsgericht die Zwangssterilisation für alle diese Personen, nach dessen Beschluss der Eingriff innerhalb von 14 Tagen vorzunehmen war. Entlassung von Insassen der Heil- und Pflegeanstalten ohne Zwangssterilisation war verboten.

Die Zwangssterilisation konnte willkürlich angewendet werden, auch Straftäter, Prostituierte und so genannte „Asoziale“ waren davon betroffen, da angenommen wurde, dass Kriminalität vererbbar sei.

Von 1933 bis 1945 wurden etwa 400 000 Menschen zwangssterilisiert, wobei es immer wieder wegen mangelnder Hygiene und Fehlern zu Todesfällen kam. In den Lagern Auschwitz und Ravensbrück nahmen SS-Ärzte an Häftlinge grausame Menschenversuche vor, um effektive Methoden zur Sterilisation ganzer Gruppen zu entwickeln.

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01. Mai

Der ist seit den 1890er Jahren der internationale Kampftag der Arbeiterbewegung.

 

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ist der 01. Mai der internationale Kampftag der Arbeiterbewegung, an dem Menschen weltweit auf die Straße gehen. Er entwickelte sich aus Streiks und Arbeitskämpfen in den 1880er Jahren in den USA. Auch im deutschen Kaiserreich demonstrierten die Arbeiter. Die Sozialdemokratische Partei (SPD) beschloss 1890, den 01. Mai dauerhaft als Tag der Arbeiter zu begehen.

 

In der Weimarer Republik war der 01. Mai ein Tag, an dem die gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen jener Zeit besonders deutlich ans Licht traten. Für die Arbeitgeber und die bürgerliche Rechte waren die Demonstrationen und Umzüge eine Provokation, für viele, insbesondere sozialistische und kommunistische Arbeiter waren sie Teil ihres Kampfes um bessere Arbeitsbedingungen. Bemühungen, den   

01. Mai zu einem einheitlichen gesetzlichen Feiertag zu machen, scheiterten.

Ende der zwanziger Jahre, als die Weimarer Republik von Wirtschaftskrise und politischen Straßenkämpfe geprägt war, nahmen auch die Demonstrationen am 01. Mai an Schärfe zu. Insbesondere die Kommunisten verstanden den 01. Mai mehr als Kampftag denn als Festtag und organisierten Demonstrationen, an denen der Jugendverband der KPD, der Kommunistische Jugendverband Deutschlands (KJVD) beteiligt war. Auch Jugendliche und Kinder nahmen an den Demonstrationen teil.

Im Jahr 1929 eskalierten die Auseinandersetzungen am 1. Mai. Am so genannten „Blutmai" 1929 demonstrierte die KPD trotz polizeilichen Verbots in Berlin. Es kam zu Schießereien und Straßenschlachten, über 30 Menschen wurden von der Polizei getötet, hunderte verletzt.

 

Der 01. Mai als Kampftag der Arbeiterbewegung wurde von den Nationalsozialisten vereinnahmt. Sie erklärten ihn als „Tag der nationalen Arbeit" zum staatlichen Feiertag. Gewerkschaften und die Organisationen der Arbeiterbewegung wurden aufgelöst und der Tag für die Ziele der Machthaber vereinnahmt.

 

Am 01. Mai 1933 inszenierte die NSDAP auf dem Tempelhofer Feld in Berlin einen gewaltigen Massenaufmarsch. Hatte die Arbeiterbewegung jahrelang für den 1. Mai als freien Tag der Arbeit gekämpft, verdrehten die Nationalsozialisten seinen Sinn und machten ihn bereits 1933 als "Tag der nationalen Arbeit" zum Staatsfeiertag.

 

Die NSDAP profitierte somit von den sozialen Zielen der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften und konnte mit ihrem verherrlichenden Konzept von Arbeit die Arbeiterschaft vereinnahmen.

 

In den jährlich stattfindenden Massenveranstaltungen wurde immer wieder eine klassenübergreifende nationale Volksgemeinschaft propagiert. Später nannte man den 01. Mai "Nationaler Feiertag des deutschen Volkes". Während des Krieges fanden keine Maifeiern statt.

 

In der Bundesrepublik ist der 01. Mai ein gesetzlicher Feiertag.

20. Juli 1944: Attentat auf Hitler

Hinter dem Attentat auf Adolf Hitler standen Vertreter jener militärischen und national-konservativen Eliten, die 1933 und in den Jahren danach zunächst maßgeblich zur Machtübernahme und zur Machtsicherung der Nationalsozialisten beigetragen hatten. 1938 war es dann Generaloberst Ludwig Beck, der als Generalstabschef des Heeres versuchte, die deutsche Generalität dazu zu bewegen, Hitler die Gefolgschaft zu verweigern und zurückzutreten. Als er damit scheiterte, trat er aus Gewissensgründen selbst von seinem Amt zurück. Dennoch blieb Beck die treibende Kraft jener Militärs, die zum Staatsstreich entschlossen waren, und hielt engen Kontakt zu Carl Friedrich Goerdeler, dem Kopf des zivilen Widerstands.

 

Ab Herbst 1943 war Oberstleutnant Claus Schenk Graf von Stauffenberg in die Attentatspläne eingeweiht und als Attentäter vorgesehen. Nachdem bereits mehrere Versuche gescheitert waren, legte er am 20. Juli 1944 im „Führerhauptquartier Wolfsschanze“ bei einer Lagebesprechung eine Bombe. Nach Hitlers Tod hätte eine zivile Regierung mit Generaloberst Ludwig Beck als Reichspräsident und Carl Friedrich Goerdeler als Reichskanzler eingesetzt werden sollen.

 

Der Attentatsversuch scheiterte jedoch, Hitler wurde nur leicht verletzt, und die von den Attentätern zur Übernahme der Macht geplante „Operation Walküre“ misslang. Die Mehrheit der Verschwörer wurde verhaftet, mindestens 180 Personen wurden standrechtlich erschossen oder nach Schauprozessen hingerichtet. Das NS-Regime nutzte das Attentat als Auftakt einer Verfolgungswelle, die jegliche Opposition unterbinden sollte, weshalb beispielsweise die „Sippenhaft“ für Familienangehörige politischer Gegner angewandt wurde.

 

Als sich Hitler unmittelbar nach dem Anschlag in der Öffentlichkeit zeigte, sahen sich große Teile der Bevölkerung in ihrem Glauben an die Unantastbarkeit des „vom Schicksal bestimmten Führers“ bestätigt. Der wiederum teilte umgehend per Rundfunkrede mit, er sei völlig unverletzt, was er als „Bestätigung des Auftrages der Vorsehung“ auffasse, sein „Lebensziel“ in bisheriger Art und Weise weiter zu verfolgen. Nach Beobachtungen des Sicherheitsdienstes der SS atmete die Bevölkerung tatsächlich „erleichtert auf“: „Fast durchweg ist die Bindung an den Führer vertieft und das Vertrauen zur Führung gestärkt worden.“ Folge sei „eine Erhöhung des Kampfgeistes und des Willens zum unbedingten Durchhalten“. Das wollte man auch für die Wehrmacht erreichen, weshalb drei Tage nach dem Attentat auf Vorschlag von Hermann Göring dort der „Deutsche Gruß“ eingeführt wurde.

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